Full text: Lehrstoff der mittlern und obern Klassen (Teil 2)

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Die Oberfläche ist nicht weniger dürftig als im Westerwald, doch 
birgt der N.-Raud (wie bei Ardennen und Eifel) reiche Eisen- und 
Kohlenlager. So hat sich hier, „wo der Märker Eisen reckt," die 
Industrie Deutschlands zur höchsten Blüte entfaltet. Vgl. Städte wie 
^Elberfeld-Barmen, 'Solingen, ° Essen (Krupp), ° Bochum, o Dortmund. 
§. 47. VII. Die Gebirge ö. vom Rheinischen Schiefergebirge 
bilden kein einheitliches Ganzes. Wir gruppieren folgendermaßen: 
1) Das Hessische Bergland zwischen Wetteran und Lahnthal 
im W., Werra im O., Main im S. und Diemel (l. Weserzufluß) im N. 
Die Werra kommt vom Thüringer Wald und begleitet ihn zuerst in 
n.-w. Richtung. Dann bildet sie ein nach W. offenes Dreieck und vereinigt 
sich bei Münden mit der Fulda. Diese entspringt auf der Rhön und 
bildet schließlich mit der Werra eine Art Trapez. Von W. (Ederkopf) nimnit 
sie die Eder auf, welche die Straße vou Frankfurt a. M durch die Wetterau 
(über Marburg) nach c> Kassel führt. 
Das Werrathal stellt die Verbindung von Oberfranken (Verlängerung 
der Regnitzstraße) über Coburg und Meiningen nach 'Eisenach her. 
Die wichtigsten Gruppen im Hessischen Berglande sind: 
a. Das rauhe und unwirtliche Vogelsgebirge erhebt sich als 
runde Masse zwischen Wetterau und Fulda. Vom Spessart ist es 
durch das Thal der Kinzig geschieden, welche bei 'Hanau in den Main 
fließt. (Weg von Fulda (o Kassel) nach * Frankfurt.) 
b. Die Rhön, zwischen Werra- und Fuldathal, zerfällt in: 
Die Hohe Rhön. Sie zeigt auf dem Rücken eine felsige, 
kahle, z. T. mit Torfmooren und Sümpfen bedeckte Öde, in welcher 
der Ackerbau ganz zurücktritt. An ihrem Fuß Mineralquellen: Kissingen. 
Die Vorderrhön. Sie schließt sich nach N. an, ist niedriger 
und zeigt reichen Feldbau. 
Im übrigen ist Hessen von größern Unebenheiten frei; zu merken 
ist noch w. von °Kassel der Habichtswald (Wilhelmshöhe) mit dem 
ehernen Herkules und ö. davon der Kansunger Wald. 
2) Die Wesergebirge erheben sich n. der Diemel und reichen 
bis zum Tieflande. Im O. sind sie durch die Leine vom Harz ge- 
schieden, im S.-W. hängen sie mit dem Sauerland zusammen. 
Die Weser durchbricht das Gebirge in n. Richtung und tritt 
durch die Porta Westphalica (Festung 'Minden), welche die 
Dnrchsägnng der letzten Kette darstellt, in das Tiefland. 
W. der Weser liegt der Teutoburger Wald, der mit dem 
Eggegebirge an den Haarstrang ansetzt und sich in mehreren 
dammartigen Höhenzügen von mäßiger Erhebung n.-w. in die Ebene
	        
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