Full text: Lehrstoff der mittlern und obern Klassen (Teil 2)

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Amerika. — Mittel - Amerika würde bei einer Hebung der Landmassen 
dasselbe Bild zeigen. 
Süd-Amerika (18 Mill. qkm). 
§. 2. Gebirge: Die W.-Küste Süd-Amerikas, das in der äußern 
Gestalt an Afrika erinnert (s. die Karte), begleitet das Kettengebirge 
der Anden oder Cordilleren *) [tj] mit meist schroffem Abfall nach der 
W.-Seite, mehr terrassenförmigem nach den ö. Ebenen. 
Im s. Teil am niedrigsten, steigen sie in Patagonien und 
Chile [tsch] — der Aconcagua2) [gm] mit beinahe 7000 m der höchste 
Berg der Anden — allmählich an, anfangs in einer Hauptkette hin- 
ziehend. Die Trümmer einer Parallelkette — Erderschütterungen, n.-w. 
Sturmwellen — bilden den Jnselkranz an der Küste. Ähnliche Bil- 
dnng in den Inseln des Feuerlandes. 
N. vom Wendekreise schließen 2 Hauptketten das Kesselland von 
Bolivia, das größte Plateau S.-Amerikas, ein. Bildung von stehen- 
den Gewässern. Das größte Becken Bolivias und S.-Amerikas über- 
Haupt ist der Titieacasee (— x/2 Schleswig.Holstein). 
Im N. von Bolivia — Peru, Quito [fi], Columbia — ziehen 
die Ketten parallel: Bildung von muldenförmigen Plateaus. An zwei 
Stellen sind 3 Parallelketten (je 2 Mulden): MaraZon [npn] und 
Huallaga [ualjaga], sowie Magdalenenstrom und Canca (gabel- 
förmiger Auslauf der Anden) gewinnen dadurch ihre Flußbetten. 
Den Ketten sind eine Menge hoher Kuppen aufgesetzt, die sämt- 
lich vulkanischer Natur sind. Eine Reihe von Vulkanen ist noch thätig: 
heftige Erderschütterungen; Hebungen und Senkungen des Bodens. 
Hervorzuheben ist die stattliche Doppelreihe der Vulkane von Ecna- 
dor — Chimborazo [tschimBorassoJ mit 6300 m und Cotopaxi [cht] 
mit 6000 m (der höchste von den thätigen Vulkanen der Erde). Auf 
dem O.-Rand von Bolivia ist der So rata (6600 m) zu erwähnen. 
An der ö. Küste lagern die Hochländer von Brasilien und 
Guayana [gwajaua], im N. erstrecken sich die Ketten von Venezuela [ß]. 
Brasilien ist ein Tiefland mit tief eingefurchten Thälern und 
trägt nur stellenweise echten Gebirgscharakter. Die Thäler, zwischen 
welchen flache, unmerklich ansteigende Erhebungen sich ausbreiten, haben 
meist n.-s. Erstrecknng. Vergl. die Richtung der Ströme. 
') d. h. Gebirgsketten. 2) Vergl. Gaurisankar 8800 m, Mont Blanc 4800 m. 
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