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aber ebenso wenig kultiviert wie das des Amazonas: Bedeutung von
Angostnra im Verhältnis zu °Caracas.
Dem Parana — um 1/s länger als die Wolga — gestattet das
Gebirgsland von Brasilien nur auf einer kurzen Strecke des Unter-
laufs die ö. Richtung, und auch den bedeutendsten Nebenflüssen, dem
Paraguay [gtua'i] und Uruguay [gwai] weist es die s. Richtung
an. — Der Parana mündet in den Busen La Plata, der trotz der
Sandbänke wegen der Vereinigung der großen Wasserstraßen große
Wichtigkeit hat, zumal die Küste von Argentinien öde und arm an
guten Häfen ist Daher die Bedeutung von Bnenos-Aires [ai],
das mit mehr als */« Mill. E. die zweitgrößte Stadt S.-Amerikas ist,
sowie von ^Montevideo und dem rasch aufblühenden La Plata.
Der Magdalenenstrom ist unbedeutender als die genannten
und reiner Plateaustrom. Immerhin übertrifft er an Länge den Rhein
und ist trotz der reißenden Strömung bis zu den Stromschnellen
von Honda schiffbar. Verbindung der Hauptstadt *Bogota mit dem
Meere: Bedeutung von Honda und ' Barranqnilla [f], das Cartagena
nach der Eisenbahnverbindung mit dem Meere (Sandbarren an der
Mündung) um weit mehr als das Doppelte in der Einwohnerzahl
überholt hat.
Pflanzenwelt: Im engsten Zusammenhang mit der Boden-
gestaltuug steht die Verteilung der Niederschläge und die Vegetation.
S.-Amerika ist den Passatwinden geöffnet; deswegen ist die N.- und
O.-Küste bis zur S - Grenze von Brasilien reich an Niederschlägen
(einzelne Küstenpunkte Guayanas haben eine Regenhöhe von 3500 mm),
die eine sehr üppige Vegetation erzeugen: Baumwolle, Tabak, Kaffee
(Brasilien liefert fast soviel Kaffee wie alle andern Länder der Welt
zusammen), Zuckerrohr, Mais, Reis ?c. — Bei stehendem Gewässer
(Viktoria Regia, die größte Wasserrose der Welt) findet sich vielfach
ein mörderisches Klima, wie in Cayenne, „wo der Pfeffer wächst".
Die ö. Hochländer zeigen mit dem Wechsel der Höhe auch
wechselnden Charakter der Vegetation. Der tropische Urwald bleibt
in der Ebene; die kühleren Höhen zeigen herrliche, immergrüne Wälder
neben weiten Grasfluren, und erst die höchsten Teile des brasiliani-
schen Tafellandes weisen dürre Savannen oder Moorland auf.
Durch diese Hochländer werden die O.-Winde gezwungen, den
größten Teil ihrer Feuchtigkeit abzugeben, und sie streichen deswegen über
die Ebenen des Orinoeo und Paraua ziemlich trocken hin. So
zeigen diese mehr steppenartigen Charakter; in den Llanos [lj] am