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und Goten). Die Portugiesen fiud vielleicht nur aus der 
Verschmelzung von Iberern und Kelten hervorgegangen. Sie 
bilden ein Handels- und Seefahrervolk zum Unterschiede von 
dem kriegerischen Herrenvolk der Kastilianer oder Spanier. 
c) D e r F r a n z o s e. Auch der Franzose ist das Ergebnis 
einer sehr vielseitigen Völkermischnng gewesen (Iberer, Lignrer 
[am Mittelmeer^, Gallier, Belgier, Phönizier, Griechen, 
Römer, Westgoten, Burgunder, Alemannen, Franken und 
Normannen). Unter diesen Völkern spielteil die Gallier 
die Hauptrolle. Sie sind indogermanische Kelten. Für 
Sprache und Sitteu kommen nach ihnen die Römer in Betracht. 
Von den deutschen Stämmen übten die Franken -den größten 
Einfluß aus. 
Die Sprache ist gleich dem Italienischen, Spanischen und 
Portugiesischen eine Tochtersprache des Lateins, das durch die 
Sprachelemente der übrigen Völker sein heutiges Gepräge er- 
hielt. Es sind aber große Unterschiede zwischen dem nord- und 
südfranzösischen Dialekt geblieben. 
Beim Franzosen^ füllt mehr als sonst der Unterschied 
zwischen Land und Stadt ins Ange. Ter Landbewohner ist 
politisch ruhig, friedfertig, nüchtern, fleißig und sparsam, um 
möglichst schnell „Rentner" zu werden' der Städter, dem in 
allen Dingen wie in keinen: anderen Lande der ganzen Erde 
Paris, die Hauptstadt, zur Richtschnur dient, hat manche 
weniger anerkennenswerte Züge. Da ist eine gewisse Ober- 
flächlichkeit, Flüchtigkeit wahrzunehmen. Feine änßere For- 
men in Kleiduug, Sprache, Umgang, Arbeiten stehen ihm weit 
über dem Wesen der Sache. Liebenswürdigkeit und feiner Witz 
täuschen tiefes Verständnis vor. Dazu kommt noch eine gewisse 
Strohfeuerbegeisterung. Der Franzose hat den Ruhm, der 
liebenswürdigste, höflichste, entgegenkommendste, umgänglichste 
Mann und Gesellschafter zu sein. 
Als Berufsmensch und Staatsbürger gilt ihm R u h m 
(gloire) weit mehr als Pflicht und Recht. Eitelkeit und Ruhm- 
sucht habeu in ihm unauslöschlich den Glanben an die nnüber- 
treffliche Größe Frankreichs eingepflanzt (,,le grande nation!"). 
Den Ruhm sieht der Franzose vor allem im Kriegsruhm. 
Die Ruhmsucht müssen wir Deutsche jederzeit in Berechnung 
ziehen. 
Außerhalb der Grenze seines Vaterlandes spielt der Fran- 
zose gewöhnlich eine weniger rühmliche Rolle. Er ist Diener 
oder niedriger Händler. Engländer und Deutsche schwingen 
sich zu gebietenden Herren auf.
	        
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