Full text: Schul-Geographie in Abrissen und Charakterbildern

Die Großherzogthümer Mecklenburg. Land und Leute in Mecklenburg. 49 
verwandelt. — Kinderkegel, Schaukelchen, Sandwindmühlen, Gärtchen, Bäum- 
chen, Heerden, Soldaten, Wiegpferde, Leder- und Holzpuppen gehen aus dem 
sonnig-freuudlich liegenden Städtchen in andere Erdtheile. Nach Schulze u. Stichler. 
55. Die Großherzogthümer Mecklenburg. 
26 234 qkm; 700000 Einw. 
Grenzen. Mecklenburg grenzt im N. an die Nordsee, im O. an Pommern, 
im S. an Brandenburg und Hannover, im W. an Lauenburg und Lübeck. — 
Boden. Der uralisch-baltische Landrücken durchzieht als meckleu- 
burger Seenplatte das Land. Zu den Produkten gehören die bekannten Ge- 
treidearten, unsere Hausthiere, Braunkohlen und Torf. Die Großherzogthümer 
bestehen aus zwei Theilen. 
1) Das Großherzogthum Mecklenburg - Schwerin. Schwerin am 
Schwerinersee ist die Hauptstadt, hat ein sehr schönes Schloß und 28 000 E. 
Ludwigslust ist die zweite Residenz. Wismar a. d. Ostsee ist eine Hafen- 
stadt. Rostock mit einer Universität ist die wichtigste Stadt des Landes. 
2) Das Großherzogthum Mecklenburg - Strelitz. Neustrelitz ist die 
Hauptstadt mit 9000 E. — Neu-Braudenburg. 
56. Land nnd Leute in Mecklenburg. (Charakterbild.) 
Wohnorte. Mecklenburgs kleinere Städte haben umfangreiche Ländereien 
und treiben auch Ackerbau. Die ältern Dörfer bilden meist eine Kreisform. 
Die Häuser haben hier stütz zulaufende Strohdächer, deren Giebelenden mit Pferde- 
köpfen verziert sind. Mit dem Wohnhause ist der Stall und Speicher ver- 
Kunden. Die ganze Einrichtung der Wohnhäuser aus alter Zeit hat überhaupt 
mit den altwestfälischen Wohnhäusern, welche wir bereits kennen lernten, die 
größte Ähnlichkeit. 
Ackerbau und Viehzucht. Die meisten Bewohner Mecklenburgs beschästi- 
gen sich mit Landbau. Der Grund und Boden befindet sich meistens in den 
Händen großer Rittergutsbesitzer. Die großen Güter aber sind die Ursache der 
geringen Bevölkerung Mecklenburgs. Kleinere Grundstücke sind nur in geringer 
Zahl vorhanden. — Einen sehr guten Ruf hat sich die Viehzucht erworben. 
Das mecklenburgische Pferd ist kräftig und ausdauernd. Die Rindviehzucht ist 
bedeutend und der Butterhandel von großer Wichtigkeit. Auch die Schafzucht 
ist vorzüglich und weist besonders edle Thiere auf. 
Bewohner. Die Mecklenburger haben durchschnittlich einen hohen regel- 
mäßigen Wuchs und eine ansehnliche Körperkraft. Auf dem Gebiete des Essens 
sollen die Bauern Mecklenburgs Außerordentliches leisten können. Die Haupt- 
mahlzeit besteht aus Gemüse, Hülsenfrüchten, Kartoffeln, Speck, Rindfleisch u. 
dergl. Arme Leute, denen es am Röthigen mangelt, findet man seltener. 
57. Das Großherzogthum Oldenburg. 
6400 qkm; 325 000 Einw. 
. Das Land besteht aus 3 Theilen: 1) Das eigentliche Oldenburg 
wrrd von der Nordsee und Hannover eingeschlossen. Oldenburg mit 16 000 
Cmw. rst die Hauptstadt. 2) Das Fürsteuthum Lübeck mit der Stadt Eutin 
:m Holswmschen. 3) Das Fürstenthum Birkenfeld ist vom Regierungs¬ 
bezirk Tner eingeschlossen. — Als Flüsse merken wir die Weser und Hunte. — 
-QU den Haupterzeugnissen des Landes gehören vorzügliche Pferde, Rinder und 
vrel Torf. Der Boden theilt sich in Geest, Moor- und Marschland. 
58. Die Oldenburger. (Charakterbild.) 
Der Oldenburger hat ein phlegmatisches Wesen, besitzt große Vorliebe für 
-olmnen und ist durchaus ordnungsliebend. Auf den Wiesen sieht man Herr- 
ltche Viehheerden; die Luft ist feucht und das Klima mild. Die Häuser 
der reichen uud auf ihren Stand stolzen Bauern haben dieselbe Ein- 
C. A. Krüger, Schulgcographie. .
	        
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