4. Die Neugründung durch Friedrich von Hohenzollern. 15
Berlins, Frankfurts unb einiger anderer ©tobte warb Dietrich von Qnitzow
ein Heer unb eutriß beu Pommern Straußberg unb Bötzow wieber, behielt
sie aber für sich; ja er nahm den Berlinern Köpenick weg unb brachte ihnen
eine Nieberlage bei. Die Not war aufs höchste gestiegen, bei Menschen schien
keine Hilfe mehr zu sein. Da kam bie Nachricht, baß Jost gestorben sei (1411).
Von den Raubrittern wurde auch das Dorf Wilsnack nordwestlich von Havel¬
berg verbrannt. In einer Vertiefung des steinernen Altars fand nachher der ©etUhche
drei mit roten Flecken bedeckte Hostien. „O Wunder!" rief er aus, „der Lew dev
Herrn hat in den Qualen Blut geschwitzt!" Das Wunder wurde von den Bnchofen zu
Üavelberg und Lebns beglaubigt, und bald strömten von allen Setten Gläubige herbei.
Das „heilige Blut" heilte allerlei Krankheiten und machte selbst Tote wieder lebendig. -
Erft nach Einführung der Reformation wurde dem Uuwefeu etn Ende gemacht.
Burg Hohenzollern nach der Wiederherstellung.
H. Die Neugründung durch Friedrich von hohenzollern.
Bald nach Josts Tobe erschienen märkische Abgeorbnete unter Führung
von Kaspar Gans zu Putlitz in Ofen, um König Sigismund, bcm bie Mark
jetzt als Erbteil wieber zugefallen war, zu bitten, er möge dem Elenb ber
Mark ein Enbe machen. Sie „erhoben ein klagenbes Geschrei:
Wir sterben und verderben: hilf, Kaiser, komm herbei!
Von Elbe bis zur Oder Schlachtlärm und Kampf und Blut,
Zerbrochne Städtemauern, Dörfer voll Schutt und Glut;
Verbrechen ohne Strafe, die Unschuld ohne Schutz;
Denn wer im Bügel sitzet, beut dem Gesetze Trutz." (Wildenbruch.)