Full text: Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen

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Küste führt. Eine zweite Eisenbahn, von Daressalam westwärts, 
erschließt die mittleren Landschaften der Kolonie, die viele Steppen 
ausweisen mit Elefanten, Löwen, Giraffen, Antilopen, Zebras und 
Straußen. In den Niederungen findet sich vielfach Urwald. In 
den Flüssen leben Krokodile und Flußpferde. Es werden gebaut 
Öl- und Gespinstpflanzen, Baumwolle, Mais, Reis und Kautschuk. Im 
N. und W. läuft die Grenze über mehrere große Seen, nördlich durch 
den Viktoriasee, dem der Nil entspringt. Langgestreckt ist der tief- 
blaue Tanganjika-See. Die Eingeborenen sind heidnische Neger und 
mohamedanische Araber und Inder. Ausgeführt werden Kautschuk, 
Kopra, Felle, Hanf und Kaffee. Alle Handelsgegenstände müssen 
auf den Köpfen der Neger getragen werden. Für den Handel 
wichtig ist die Insel Sansibar, die aber den Engländern gehört. 
In 21 Tagen fahren die Dampfer der Dentsch-Ostafrika-Linie von 
Hamburg hin. 
d) Englische Niederlassungen mit der kleinen Insel Sansi- 
bar, welche Bagamojo gegenüberliegt. Die Gebiete aus dem 
Festlande sind meist noch wenig bekannt. 
e) Die italienischen Besitzungen erstrecken sich nördlich 
bis zum Golf von Aden, westlich nach Abessinien. 
§ 60. Die Inseln. 
Im Atlantischen Ozean liegen: 
Die Azoren (aßoren), westlich von Portugal, sehr frucht- 
bar; ebenfalls portugiesisch: 
Madeira, westlich von Marokko, mit herrlichem Klima, 
reich an Wein und Südfrüchten; ähnlich 
die Kanarischen Inseln (spanisch), von den Römern ihrer 
Schönheit wegen „die glücklichen Inseln" genannt. Die größte 
Insel ist Tenerife mit dem hohen vulkanischen Pik. 
St. Helena, südwestlich von Nieder-Guinea, eine dürre 
Felsenfestung der Engländer (Napoleon I.). 
Im' Indischen Ozean: 
Madagaskar, so groß wie Deutschland, ein noch wenig be- 
kanntes Hochland, mit außerordentlich üppigem Pflanzenwuchse 
(Palmen, Kaffee, Reis usw.), von den Franzosen erobert. Die 
Bewohner sind größtenteils Christen. 
Sommer, Kl. Erdkunde. 5. Aufl. 
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