Full text: Heimatkunde im achten Schuljahre

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Der Gneis des Rabenauer Grundes besteht aus denselben Gemeng- 
teilen wie der Granit, nur hat er ein anderes Gefüge. Ein großer Teil 
des Erzgebirges besteht aus Gneis. Die Erzgänge Freibergs sind in 
Gneis getrieben. 
Alle die jetzt genannten Gesteine sind nicht regelmäßig geschichtet 
und enthalten keine Versteinerungen. Sie bilden meist die Grundlage 
der geschichteten Gesteine und durchbrechen sie häufig, so daß sie die- 
selben dann bedecken. Sie sind über die ganze Erde verbreitet und 
bilden meist große Gebirge. Der Granit bildet die Hauptmasse der 
Pyrenäen, des Riesengebirges und des Brocken; da sagt es schon der 
Name — Granitblöcke oder Brocken. Wo der Granit Gebirge bildet, 
sieht man, daß er die geschichteten Steine gehoben und durchbrochen 
hat. Welche Kraft hat dies bewirkt? (Spannkraft der Gase, Dämpfe usw.). 
Was hat uns also der Syenit mit seinen Verwandten weiter erzählt? 
Die unterirdischen Kräfte muffen sich mehreremal in eurer Heimat 
geltend gemacht haben, indem sie in feurigen Strömen Syenit und 
Granit, Porphyr und Basalt hervorbrechen ließen. 
Zum Schlüsse wollen wir das Gebiet des Syenit genau begrenzen 
und anzeichnen. Mit welcher Kreide werden wir das tun? Wo be- 
ginnt und wo endet das Syenitgebiet? In den sogenannten Ratsstein- 
brächen bei Plaueu-Dresden — reichen bis zur Friedrich August-Hütte: 
das erste Drittel des Plaueuscheu Grundes — zu beiden Seiten der 
Weißeritz — zwischen den Dörfern Döltzschen und Coschütz — nach dem 
Ende zu wird das Gebiet immer breiter (Vb). 
Y. Heute lesen wir auf dem Bilde, wie Feuer und Wasser 
die feste Erdrinde unserer Heimat gebildet haben. 
Was haben wir in den früheren Lektionen gelernt? Die Erdrinde 
hat auch eine Geschichte. Versuchen wir jetzt einen Vergleich zwischen 
dieser Erdgeschichte und der Geschichte der auf der Erde wohnenden 
Völker. Was uns die Weltgeschichte erzählt, das haben die Geschichts- 
forscher zusammengetragen, und was uns aus der Geschichte vom Grund 
und Boden dieser Völker berichtet wird, das danken wir den Geschichts- 
forschern der Erde, den Gesteinskundigen. Wir wollen uns auch den 
fremden Namen merken: Geologen. Ihre Lehre heißt Geologie oder 
Erdbildnngslehre. Und wie heißt ein Museum, in dem die Gesteins- 
schichtnngen zur Anschauung gebracht werden? Die Forscher der Welt- 
geschichte haben die Aufgabe, alles zu sammeln, was von den auf der 
Erde vor sich gegangenen Veränderungen Zeugnis ablegt. Ebenso haben 
die Geologen die Aufgabe, die Beweise zu erbringen für die Ver- 
ändernngen der Erdkruste. Was die Schriften der Archive und Biblio- 
thekeu für den Geschichtsforscher sind, das sind die verschiedenen Gesteins- 
arten und Erdschichten für den Geologen. Wie die Ruinen und alten 
Burgen dem Geschichtsforscher vieles zu erzählen haben von den Ver- 
ändernngen im Leben der Völker, so berichten die versteinerten Pflanzen- 
und Tierreste aus längst vergangenen Zeiten unserer Heimaterde.
	        
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