Full text: Heimatkunde im achten Schuljahre

I. Was erzählt uns die Steinkohle aus der frühesten 
Geschichte unserer Heimat? 
Zunächst wiederholen wir, was uns die Steinkohle schon im dritten 
Schuljahre erzählt hat. 
Die Zusammenfassung lautet etwa folgendermaßen: Meinen Namen 
verdanke ich der Ähnlichkeit mit einem Steine. Nach meiner Farbe 
könnte man mich auch Schwarzkohle nennen. Bergleute haben mich 
aus dem Innern der Erde geholt. In großen Stücken wurde ich 
auf den Schächten zutage gefördert. Beim Zerschlagen beobachtete man, 
daß die Stücke sich nach einer Richtung leichter spalten als nach der 
andern. Sollen große Stücke schnell brennen, so muß man mich so in 
den Ofen legen, daß die Schichten möglichst senkrecht stehen, weil sie in 
dieser Richtung die Hitze leichter spalten kann. Ich brenne mit heller 
Flamme, erzeuge einen hohen Grad von Hitze, verbreite beim Brennen 
einen unangenehmen Geruch, entwickle einen schwarzen Rauch und lasse 
eine graue Asche zurück. Kohlendunst dringt ins Zimmer ein, wenn die 
Ofenklappe geschlossen ist. Wer ihn einatmet, wird müde, matt, schläfrig, 
ja stirbt wohl gar. Giftig ist der Kohlendunst. Werde ich in eisernen 
Röhren erhitzt, so gewinnt man aus mir das Leuchtgas. Ich gebe euch 
Menschen also Licht und Wärme. 
Wir werden versuchen, durch Beobachten und Nachdenken uns noch 
mehr erzählen zu lassen. Bleiben wir gleich bei dem letzten Satze 
stehen — wie hieß er? Womit hat also da die Steinkohle Ähnlichkeit? 
Welche Ähnlichkeiten zeigen sich beim Verbrennen noch? (Asche — 
Rauch.) Auf welche Vermutung kann uns das bringen? Ob wir nicht 
noch andere Ähnlichkeiten zwischen Steinkohle und Holz auffinden können? 
Was beobachtet ihr an diesem Stücke Holz? Wieviel solche Jahresringe 
hat es? Nach welcher Richtung läßt sich das Holz spalten? Warum 
nach dieser Richtung? Die Längsfasern halten fest zusammen; die Quer- 
fasern sind leicht zu trennen, zu spalten. Jahresringe und Faserbildung 
bezeichnen wir mit einem Worte als Holzgefüge. Vergleicht nun dieses 
Stück Kohle damit! Freilich ist nicht an jedem Stücke das Holz- 
gefüge noch zu erkennen. Faßt zusammen, worin sich die Ähnlichkeit 
zwischen Kohle und Holz zeigt! Licht und Wärme, Asche und Rauch, 
Holzgefüge. 
Wir setzen nnsern Vergleich fort: Um den Bau der Pflanze noch 
genauer kennen zu lernen, lege ich einen Pflanzenschnitt unter das 
Mikroskop. Einer von euch sieht denselben jetzt an und zeichnet ihn 
dann an die Wandtafel (Ia) (die andern sehen sich das nach Schluß 
des Unterrichts an). Man bezeichnet diese Bildung als den Zellenbau. 
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