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Wann man noch nicht arbeiten kann so wie zum
Beispiel ich, dann muß man mit jeder Kost vorlieb
nehmen, welche satt macht und eßbar ist Denn es
ist ja Wohlthat, daß Andere fuͤr mich arbeiten; und
Wohlthaten darf man nicht verachten, wenn sie auch
gering sind. m e
Nicht alle Arbelten werden glelch gut bezahlt
wer nur durch seine Leibeskraͤfte Andern nuͤtzlich sein
kann der erhaͤlt einen germgern Lohn als der, wel⸗
cher durch erworbene Geschicklichkelt nuͤtt. Der Holz⸗
hakker bekomt fuͤr den ganzen Tag 4 Groschen; und
der Mann, der meinem Vater neulich elne Ader oͤff⸗
nete, bekam auch 4 Groschen, ob er gleich nicht elne
halbe Stunde Zeit dazu brauchte.
Tageloͤhner sind uns sehr nuͤtzlich; und solche Leu⸗
te, die nuͤtzlich sind, muß man nicht verachten. Sie
koͤnnen recht gluͤcklich sein, wenn sie auch nicht alle
Tage Fleisch essen und Bler trinken. Denn Gesund⸗
heit und froher Muth macht gluͤckllcher als koͤstliches
Essen und Trinken. amn.
Aber doch sind diejenigen noch nuͤtzlicher die
durch ihre Geschicklichkeit fuͤr sich und andere Men—
schen Nahrung und Kleidung bereiten koͤnnen Dar⸗
um wird ihre Arbeit auch besser bezahlt, als die Ar⸗
beit der Tageloͤhner
Wir Kinder wollen immer lieber spielen, als lesen
und schreiben lernen, weil alle Arbeit anfanasbeschwer⸗
lich ist; aber mit Spielen kann man kein Geld verdle⸗
nen, und wir werden also kuͤnftig fuͤr einen geringen
Ta⸗