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nur wenig von kleineren Höhen unterbrochene Ebene, die sich nirgends über 100 m 
Meereshöhe erhebt. Hydrographisch stellt das Land keine Einheit dar, da der 
Süden durch die schissbare Lippe dem Rheine und der Norden der Ems angehört; 
doch sind die beiden natürlichen Straßenzüge durch deu Dortmund- Ems- Kanal 
verbunden; derselbe wird einen segensreichen Einfluß auf Hebung des Münster- 
laudes ausüben. 
b. Einzelbilder: 
Die Tieflandsbncht von Köln. 
Von Bonn und mehr noch von Köln und der Ruhrmündung an abwärts 
bildet der Rhein die belebteste Schiffahrtsstraße des ganzen europäischen Festlandes, 
die ihren Verkehrsmittelpunkt in den großen Flußhäfen von Ruhrort und Duis- 
bürg hat. Der Durchgangsverkehr an der holländischen Grenze bei Emmerich 
betrug 1896: 3731 uubeladeue, 14552 beladeue Schisse mit 6264700 Tonnen 
zu Berg; 4469 uubeladene, 13982 beladene Schiffe mit 3 289 600 Tonnen zu 
Thal; außerdem 24000 Tonnen Floßholz zu Thal. (Wieviel Schisse jeden 
Tag? — Wieviel Eisenbahnzüge mit je 20 oder 30 Wagen [ä 10 Tonnen] 
wären zu dem Transport erforderlich gewesen? — :c.) 
Wo die alte Handelsstraße am Rande der Mittelgebirge entlang von Aachen 
aus deu Rhein überschritt, entstand eine römische Siedlung, die nach der Ge- 
mahlin des Kaisers Claudius den Namen Colonia Agrippina erhielt, der in 
verkürzter Form erhalten ist. Köln war lange Zeit Hauptstadt des Franken- 
reiches. Seine Glanzzeit aber fiel in das 13. und 14. Jahrhundert. Die Stadt 
war damals ein Hauptglied des rheinischen Städtebundes und später der Hansa; 
sie gehörte zu den wichtigsten Industrie- und Handelsstädten des Reiches. Von 
seinem Reichtum erzählen noch heute die damals entstandenen oder begonnenen 
Bauwerke. Nachdem die Stadt vom 15.—18. Jahrhundert eine lange Zeit des 
Verfalls durchlebt hatte, blühte sie im 19. Jahrhundert unter preußischer Herr- 
schast zu einer gewaltigen Großstadt empor. Köln hat heute 372 200 Einwohner, 
außerdem eine stark besiedelte Umgebung, u. a. die zu Köln gehörige Festung 
Deutz und die Industriestadt Mülheim a. Rhein (45). Noch heute ist Köln 
strategisch wichtig; es schützt als Festung in Gemeinschaft mit Deutz eiueu wich- 
tigen Rheinübergang. 
Eine Verbindung der alten und neuen Blütezeit Kölns stellt das Meister- 
werk der gotischen Baukunst, der Kölner Dom (s. Bild!), dar. 1248 begann 
das Werk, nur langsam schritt es vorwärts, ruhte auch völlig in den trüben 
Zeiten 4 Jahrhunderte lang; im 19. Jahrhundert wurde es vollendet und 1880 
eingeweiht. Der Prachtbau macht einen überwältigenden Eindruck nicht nur 
durch seine Höhe (die Türme: 156 m) und Ausdehnung, sondern vielmehr durch 
seine kunstvolle und reich gegliederte Ornamentik. Das Äußere gleicht einem 
wahren Walde von Türmen und Türmchen; das Innere mit seinen schlanken 
Säulen ist wohl einem Eichenforste vergleichbar, in dessen Stille das Herz Trost
	        
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