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dem Sitze Darmstadt erhielt. Als 1583 Philipp und 1604 Ludwig ohne Erben starben,
blieben nur die beiden Linien von Kassel und Darmstadt. Landgraf Moritz der Gelehrte
von Hessen-Kassel trat 1605 zur reformierten Kirche über, während Hessen-Darmstadt eifrig
lutherisch blieb.
Im 30jährigen Kriege schloß Wilhelm V. von Hessen alsbald nach dem Erscheinen
des Schwedenkönigs Gustav Adolf auf deutschem Boden mit diesem ein Bündnis. Mehr
mals drangen die kaiserlichen Scharen unter Tilly und Wallenstein plündernd, mordend
und brennend in Hessen ein, und 18 Städte und mehr als 100 Dörfer gingen hier in
Brand auf. Im westfälischen Frieden bekam Hessen außer Schaumburg die Abtei Hers¬
fdd und Oberhessen. — Der kunstliebende Landgraf Karl (1677—1730) sorgte für das
Aufblühen der Gewerbe und des Handels, nahm die aus Frankreich vertriebenen Refor
mierten in sein Land auf und erweiterte und verschönerte Kassel und seine Umgebung.
Seine Hessen kämpften tapfer gegen die Türken, gegen die Franzosen und im spanischen
Erbfolgekriege. — Im siebenjährigen Kriege, indem der Landgraf Wilhelm VIII. dem
Könige von Preußen ein Heer von 24 000 Mann zuführte, fochten die Hessen in den
Schlachten bei Hasteubeck unweit Hameln, bei Crefeld und am Sandershäuser Berge (1658)
bei Wilhelmsthal. — Der Landgraf Friedrich II. trieb mit der Tapferkeit feiner Hessen
Wucher; er verkaufte 12 000 Landeskinder als Kanonenfutter an die Engländer, um mit
diesen gegen die englischen Kolonieen der heutigen Vereinigten Staaten Nordamerikas zu
kämpfeu. Aus der für diese Hilfe gezahlten Geldsumme rührt der heffifche Staatsschatz
her. — Unter dem Landgrafen Wilhelm IX., welcher 1803 zun: Kurfürsten erhoben wurde,
eroberten die hessischen Truppen im I. 1792 die von den Franzosen genommene Stadt
Frankfurt a. M. Zur Anerkennung ihrer unwiderstehlichen Tapferkeit ließ Friedrich
Wilhelm II. von Preußen den beim Sturmangriff Gefallenen vor dem Friedberger Thore
in Frankfurt ein Ehrendenkmal setzen.
Die sonstigen Merkwürdigkeiten aus der hessischeu Geschichte sind schon in der Ge-
schichte des Kreises Schaumburg dagewesen.
V e r b e s f c r u n g e n
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oben lies Begren-znngen statt Begrenz-ungen:
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unten setz vor ob ein Komma!
„ lies Büchenberg statt Buchenwald!
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oben „ darnach statt demnach!
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unten „ siilbernem statt silbernen!
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unten „ Masch statt Marsch.
oben „ ein statt eine!
„ „ mindische statt wendische!
„ setz hinter Stadt ein Komma!
„ lies Rahden statt Rohden!
Druck von Wilh. Soltau Nachfolger, Lüneburg.