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Lome-Palime erfahren, die bis in die Olpalmenzone führt. Die
Anpflanzungen von Mais rentieren sich erst jetzt durch die be-
queme Transportmöglichkeit an die See. Dasselbe gilt hinsichtlich
des Palmöls, des Gummis und der Baumwolle. Die Eingebornen
benutzen für ihren Marktverkehr ausschließlich die Balm. Viele
verlassen ihre bisherigen Wohnstätten, um sich in nächster Nähe der
Bahn anzusiedeln, wo durch Anlage von Brunnen für ausreichendes
Trinkwasser gesorgt ist.
An der Spitze des Schutzgebietes steht ein Kaiserlicher Landes-
Hauptmann, der seinen Sitz in Lome hat.
9. Kamerun.
Kamerun liegt am Meerbusen von Guinea und ist so groß wie
Deutschland. Die Küste ist flach und sumpfig und im Norden ein
weites Deltagebiet, das meerbusenartig tief in das Land hinein-
dringt. Düstre Mongrovewälder mit ihren hohen Luftwurzeln um-
säumen die sumpfigen Ufergebiete. An den Flußuferu ziehen sich
undurchdringliche Urwälder hin, während auf deu weiten Gras-
ebenen Affenbrotbäume, Olpalmen, Gummi- und Ebenholzbäume
mit Mais-, Kaffee-, Tabak- und Hamsfeldern, Bataten, Erdnüssen usw.
abwechseln. Da es an geeigneten Wegen fehlt, so können die
europäischen Reisenden schwer in das Land eindringen. Das Land-
innere stellt sich als ein mit Hügeln durchsetztes waldreiches Hoch-
land dar. Die Hochflächen werden meistens von Grassteppen ein-
genommen, die den Antilopen, Giraffen, Zebras usw. als Weide
dienen. Im nördlichen Küstengebiete erhebt sich das Kamerun-
gebirge, ein erloschener Vulkan. Seine Hänge erhalten von
den westlichen Seewinden reichliche Niederschläge. Sein Fuß ist
mit Urwald bedeckt, dann folgt aufwärts Buschwald und Grasland.
Der Gipfel ist kahl und zeitweise mit Schnee bedeckt.
Das Klima, das an der Küste heißfeuckt und sehr ungesund
ist (Malaria), ist im Innern gesuuder.
Die Bewohuer Kameruns sind Neger. Die Bantnneger
der Küste treiben Handel. Sie vermitteln den Zwischenhandel mit
dem Hinterlande. Ackerbau und Viehzucht besorgen die Frauen
und Sklaven. Den Plantagenbau, der eine große Zukunft verspricht.