III. Teil: Die deutschen Kolonien.
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I. Togo.
1. Größe und Lage.
Togo, die kleinste und nächstgelegene unserer afrikanischen Besitzungen,
ist etwas größer als das Königreich Bayern. Es liegt an der Küste
von Oberguinea und erstreckt sich als schmaler Landstreisen in das Innere.
Im Westen grenzt es an englisches, im Osten an französisches Gebiet.
Im Vergleich zu dem Hinterlande ist die Küstenstrecke nur kurz (ca.
50 km). — Die flache, sandige Küste hat keinen einzigen guten Hafen
und erschwert außerdem durch heftige Brandung das Landen der Schiffe.
Deshalb hat man bei dem Hanptort Lome eine Landungsbrücke ins
Meer hinansgebaut.
2. Bodenbeschaffenheit nnd Pflanzenwelt.
Wie wir schon an dem Laufe des Grenzflusses (des Volta) erkennen,
dacht sich der Boden nach Süden ab. Hinsichtlich seiner Gestaltung lassen
sich drei Landschaften unterscheiden. Auf den sandigen Strand folgt eine
fruchtbare Ebene, die allmählich zu einem waldreichen Gebirge ansteigt.
Am Strande hat man ausgedehnte Haine von Kokospalmen angelegt.
Auf der gut angebauten Ebene ist die wertvollste Pflanze die Ölpalme,
die sich in ganzen Wäldern bis zum Fuße des Gebirges ausbreitet. Auch
Mais- und Baumwollpflanzungen gedeihen hier vorzüglich. Dem
Anbau von Baumwolle insbesondere ist die regelmäßig einsetzende Regen-
und Trockenzeit günstig. Die Hochflächen des Gebirges, anf denen
weite Grassteppen mit einzelnen Baumgruppen abwechseln, eignen sich
besonders zur Viehzucht. Neben Rindern nnd Schafen werden anch
Pferde und Esel gehalten.
3. Bevölkerung. Erzeugnisse, Handel und Verkehr.
Die Bevölkerung Togos beläuft sich auf beinahe 1 Mill. Die Ein-
geborenen sind friedliche, fleißige Neger. Sie treiben Ackerbau, Viehzucht