Full text: Vaterländische Erdkunde für Volks-, Bürger- und Mittelschulen

B. Das ostdeutsche Tiefland. 33 
Über die glatte Eisfläche dahin. — Die Bewohner des Spreewaldes sind 
Wenden, die ihre Sitte und Sprache bis heute bewahrt haben. 
6. Städte und Gewerbtätigkeit. 
Berlin, an der Spree, ist die Hauptstadt des Königreichs Preußen 
und des Deutschen Reiches, die Residenz des Kaisers und der Sitz der 
obersten Reichs- uud Staatsbehörden. Hier treten der deutsche Reichstag 
und der preußische Landtag zusammen, um die Gesetze zu beraten. Mit 
den Vororten zählt es beinahe 3 Mill. Einwohner nnd ist daher die 
drittgrößte Stadt Europas. Der Stadtkreis Berlin bildet einen be- 
sonderen Verwaltnngsbezirk für sich. 
Das Brandenburger Tor. 
(Verkleinerung ans Ad. Lehmanns geograph. Charakterbildern aus I. E. Wachsmuths Verlag, Leipzig.) 
Sein Aufblühen verdankt Berlin in erster Linie den brandenburgisch-preußischen 
Hertschern, die es zu ihrer Residenz erhoben und auf jede Weise vergrößerten und 
verschönerten. Sodann hat es eine sehr günstige Lage. Es liegt in der Mitte des 
Märkischen Tieflandes und überhaupt der Norddeutschen Tiefebene, steht durch mehrere 
Flüsse und Kanäle mit der Elbe und Oder in Verbindung und ist der Mittelpunkt 
nicht allein des deutschen, sondern auch des europäischen Eisenbahnnetzes. 
Wegen feiner breiten Straßen uud großen, meist mit Parkanlagen geschmückten 
Plätze, der zahlreichen Prachtbauten und herrlichen Denkmäler ist Berlin eine der 
schönsten Städte Europas. Auf einer Spreeinsel erhebt sich das Königliche Schloß, 
ein 200 m langer Bau mit 700 Zimmern und Sälen. Vom Schloßplatz gelangt 
man auf die schönste Straße Berlins „Unter den Linden". Am Ende derselben 
befindet sich das Brandenburger Tor mit dem Standbild der Siegesgöttin. In 
der Nähe liegt der Tiergarten, ein vielbesuchter Lustwald der Berliner. Durch die 
Siegesallee, an deren Seiten die Denkmäler der brandenburgisch -preußischen Fürsten 
Rübenkainp, Vaterländische Erdkunde. Z
	        
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