72 Das Südwestdeutsche Gebirgsland.
ist, sind viele volkreiche Städte entstanden. Die meisten von ihnen liegen
im nördlichen Teile. Manche wie z. B. Worms, Speier, Mainz waren
schon znr Römerzeit bekannt.
6. Städte.
An der Jll liegen die Fabrikstadt Mülhausen i. E. (92), der größte Ort
Süddeutschlands in der Baumwollindustrie, und Strasburg i. E, (170); die viel¬
besungene „wunderschöne Stadt". Straßburg*) ist vou jeher ein wichtiger Verkehrs-
Mittelpunkt gewesen, da hier die Straße vorbeiführt, die schon in ältester Zeit zum
Der Dom zu Speier.
Rheinübergang benutzt wurde. Heute ist es außerdem der Kieuzungspunkt ver-
schiedener Eisenbahn- und Kanallinien uud darum mit starken Festungswerken um¬
geben. Das Straßburger Münster ist eins der schönsten Bauwerke aus der Zeit
des Mittelalters. In Straßburg wohnt der kaiserliche Statthalter von Elsaß-Lothringen;
auch befindet sich daselbst eine Universität. Rechts vom Rheine liegt in dem srucht-
baren Breisgau die Universitätsstadt Freiburg (76), der Sitz eines Erzbischoss,
und Karlsruhe (110) die Residenz des Großherzogs von Baden.
In der nördlichen Hälfte der Tiefebene sind dicht an den Usern des Rheines
mehrere größere Städte entstanden, die für den Handel wie für die Gewerbtätigkeit
von Bedeutung sind. Es sind: Speier (23), mit einem schönen großen Dome, der
früheren Begräbnisstätte der deutschen Kaiser, Mannheim (160), das durch seine
günstige Lage an der Mündung des Neckar sich zur größten Stadt Badens empor-
geschwungen hat. Insbesondere ist Mannheim mit seinen geräumigen Hafenanlagen
*) Eigtl. „Burg an der Straße".