74 Das Südwestdeutsche Gebirgsland.
gewerbe weit verbreitet. In den Gebirgstälern sind zahlreiche Webe-
reien und Spinnereien entstanden, z. B. in Gebweiler und Markirch.
Im nördlichen Wasgenwalde wird das Leinwandgewerbe betrieben.
Der örtliche und nördliche Teil des Wasgenwaldes gehört zum
Reichsland Elsaß-Lothringen.
III. Die Hart.
1. Lage und Abdachung.
Im Norden schließt sich an den Wasgenwald die Hart. Von diesem
wird sie durch das enge Tal der Lanier, von dem nördlich gelegenen
Pfälzer Bergland durch die „Senke von Kaiserslautern" getrennt.
Wie der Wasgenwald fällt auch die Hart uach der Rheinebene steil ab
und geht nach Westen in ein wellenförmiges Berg- und Hügelland über.
Auch ihre Höhen schmücken dichte Wälder und zahlreiche Burgruinen.
2. Bodenerzengnisse und Beschäftigung der Bewohner.
Der Ostrand der Hart ist sehr fruchtbar. Besonders eignen sich die
Täler ihrer geschützten Lage wegen für den Obst, Wein- und Hopfen-
bau. Im Westen ist der Boden weniger ergiebig; jedoch wird hier ein
einträglicher Kartoffelbau betrieben.
Manche Orte der Hart sind durch ihre Gewerbtätigkeit zu Volk-
reichen Städteu emporgeblüht, u. a. Kaiserslautern (52) und Zwei-
brücken mit bedeutenden Spinnereien und Webereien, ferner Pirmasens
(35), wo vorwiegeud die Schuhfabrikation betrieben wird.
Die Hart liegt in der bayrischen Rheinpfalz.
IV. Das Pfälzer Bergland.
1. Lage, Gestaltung und Bodenbeschaffenheit.
Das Pfälzer Bergland dehnt sich nördlich von der Hart bis zum
Rhein und zum Nahetal aus. Es besteht aus mehreren Berggruppen,
die durch weite Täler voneinander geschieden sind. Die höchste Erhebung
ist der mit schönen Buchen- und Eichenwäldern geschmückte Donners-
berg (690 m). — Das Pfälzer Bergland dacht sich znm Nahetal hin
allmählich ab. Nach Nordosten geht es in ein niedriges Hügelland über,
das nahe an den Rhein herantritt.
Während das höhere Bergland meist bewaldet ist und nur in den
Tälern sorgsam gepflegte Wiesen aufweist, ist das nordöstliche Hügelland
sehr fruchtbar und mit Feldern und Weingärten bedeckt.
2. Das Saarkohlengebiet.
Seiue größte Bedeutuug erhält dieses Bergland durch den Reichtum
an Steinkohlen, die an der mittleren Saar lagern. Der Bergbau ver-