Full text: Lehrbuch der Erdkunde

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Die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle. 
(Hohe Acht 760 m). Südlich und östlich von ihr breitet sich endlich, 
zur Mosel und zum Rheine hin, die vulkanische Bordereisel aus. 
Es gibt in der Eifel zwei Vulkanreiben. Beide laufen von 80 nach NW. 
In der östlichen war die kGegend des 
Laacher Sees der Hauptherd der vul- 
kanischeu Tätigkeit. Der genannte See ist 
nichts anderes als ein riesiger Krater. Ein 
weites Gebiet wurde von vulkanischem 
Auswurfsgestein, von Lava, Tuff und 
Bimsstein, überlagert (Abb. 7). Die 
andere Vulkanreihe läßt sich von 
Abbildung 7. Durchschnitt durch einen Vulkanberg. ber Mosel über Daun und Hillesheim bis 
1) Aufgeschütteter cavaschutt oder Tuff. in die Schneifel verfolgen. Sehr häufig 
2) Lavastrom, 3) Aschenkegel, q>) Hohlraum oder sind in diesem zweiten Vulkangebiet die 
ausgefüllt mit erkalteter £a»a, 5) Krater,palt, merkwürdigen Kraterseen, Maare genannt. 
Von den Tälern der Eifel sind namentlich das rebengeschmückte 
Ahrtal und das Kylltal durch Schönheit ausgezeichnet. 
Für den Anbau sind die am höchsten gelegenen Teile der Eiset 
wegen des rauhen Klimas wenig geeignet. Große, öde Heideflächen gibt 
es in ihnen. Die tiefer gelegeneren Gebiete, nach der Mosel und dem 
Rhein hin, sind aber zum Teil gut angebaut. Die Eiset verdieut daher 
uicht den schlimmen Ruf, den sie vielfach hat. Manche Eifelgegenden 
sind auch waldreich. Die Eifel liefert ferner manche Bodenschätze. 
Aus der vulkanischen Eifel kommen wertvolle vulkanische Gesteine 
(Basalt, Lava, Tuff und Bimssand). Am Nordrande der Eifel 
werden Blei, Eiseu und besonders bei Aachen Kohlen gewonnen. 
Daher blühte dort auch die Eisenindustrie auf. In Aachen (159VW E.) 
und einigen anderen Städten gibt es ferner bedeutende Tuchfabriken. 
Auch andere Fabriken entstanden. Um für diese elektrische Betriebskraft 
zu gewinnen, wurde die großartige Urstal sperre^) gebaut. 
4. Jer Westerwald nevtt dem LaHn-, Myein- und Siegtal'. 
§28. Mit dem Namen Westerwald (— westlicher Wald) bezeichnet 
man das östlich von der Eifel und nördlich von dem Taunus zwischen 
Lahn, Rhein und Sieg gelegene Gebirgsland. Das Gebirge steigt 
nach 0 an, empfängt daher reiche Steigungsregen. Der untere 
Westerwald ist gut angebaut, der obere ähnelt den Hochslächen 
der Eifel. Gleich dieser ist der Westerwald mit zahlreichen Vulkan- 
bergen geschmückt, die namentlich die Gegend bei Linz und des 
Siebengebirges formenreich gestalten. An Bodenschätzen liefert 
der Westerwald viel Eisen, ferner Kupfer, Bafalt, Braunkohle 
') Die Urft ist ein Nebenfluß der Roer (spr, rühr).
	        
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