6 
gebirge genannt. Dasselbe ist weit niedriger als das eigentliche 
Erzgebirge und vermittelt die Verbindung mit dem Fichtelgebirge, 
an das auch der Böhmerwald (im Südosten) herantritt. 
Das als Tau, Regen oder Schnee auf das Land herabfallende 
Wasser sickert durch den Boden, sammelt sich unter der Erde und kommt 
dann an dazu geeigneten Stellen als Quelle wieder zum Vorschein. Die 
Abflüsse mehrerer Quellen bilden einen Bach. Durch die Vereinigung 
mehrerer Bäche bildet sich ein Fluß. Große Flüsse heißen Ströme. Das 
Wasser in den Bächen und Flüssen bewegt sich, es fließt; Bäche und 
Flüsse sind fließende Gewässer. — Der Ort, wo ein Fluß sich in ein 
anderes Gewässer ergießt, heißt seine Mündung. Die Rinne oder Ver- 
tiefung, in welcher das Wasser fließt, heißt Bett. Die Ränder des Bettes 
nennt man Ufer. Stellt man sich vor, man stände über einem Flusse (etwa 
auf einer über denselben führenden Brücke) mit dem Gesicht dahin gewendet, 
wohin das Wasser fließt, so hat man auf der rechten Seite das rechte und 
auf der linken Seite das linke Ufer. 
In der Nähe der Schneekoppe liegt die Elb wiese. Auf 
dieser entspringt, 1330 m über dem Meeresspiegel, die Elbe. Das 
ist der Hauptfluß der Provinz Sachsen. Die Elbe muß aber erst, 
bevor sie dieselbe erreicht, einen weiten Lauf zurücklegen. Zuerst 
durchfließt sie in einem weiten Bogen das Königreich Böhmen. 
Hier kommt sie an Königgräiz vorbei, wo am 3. Juli 1866 die 
Preußen in entscheidender Schlacht die Oesterreicher besiegten. 
Der größte Nebenfluß, den die Elbe in Böhmen aufnimmt, 
ist die Moldau. Dieselbe kommt vom Böhmerwalde. An ihr 
liegt Prag, die Hauptstadt Böhmens. Wo die Moldau mündet, 
ist sie größer als die Elbe selbst. Durch die Wassermasse der 
Moldau wird die Elbe so verstärkt, daß sie von nun an größere 
Fahrzeuge zu tragen vermag — sie ist schiffbar geworden. 
Auf welchem Ufer mündet die Moldau? — Auf demselben 
Ufer mündet weiter abwärts die Eger. Dieselbe entspringt auf 
dem Fichtelgebirge. An ihrer Mündung liegt die Festung The- 
resienstadt. 
3. Die Elbe im Königreich Sachsen. 
Au der Grenze von Böhmen stellt sich der Elbe die breite Mauer 
des Elbsandsteingebirges entgegen. In langer, mühsamer Arbeit hat 
sie sich einen Weg durch den Stein gegraben, das Gebirge durch- 
brochen. Das ist schon Jahrtausende her; aber noch immer scheinen sich seine 
Wasser dessen zu erinnern, wenn sie das schmale tiefgefurchte Thal durchfließen. 
Wild schäumen sie auf, gleichsam im Zorn über den Widerstand, den ihnen einst 
die Sandsteinmasse entgegensetzte, und das Rauschen und Brausen klingt wie 
jubelndes Triumphgeschrei über den ersochtenen Sieg. Ernst und stumm aber 
schauen die Felsen darein, die sich — oft steil, ja fast senkrecht, oft in den wunder- 
samsten Gestalten — am Uferrande und am Rande der Seitenthäler erheben. 
Dies Durchbruchsthal der Elbe, eine der schönsten Gegenden 
Deutschlands, ist die vielgepriesene und vielbesuchte sächsische 
Schweiz.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.