16 SSlicJc in Hc Vergangcnhcil Brandenburgs. 
Anhaltischen bei Wittenberg an der Elbe verbindend. Endlich führt 
die Hamburger Bahn durch's Havelluch nach Hamburg und an 
die Nordsee, die Berliner Nord bahn über Neu-Strelitz nach Stral¬ 
sund, und die Stettin er Bahn durch den Barnim und die Ucker- 
mark nach Stettin und Stralsund an die Ostsee. Wir begreifen 
leicht, wie wichtig die Kenntniß der Eisenbahnen für die Kenntniß des 
Landes ist, und daß man sie leicht übersieht, wenn man das Fluß- 
netz und die Gestalt des Bodens richtig aufgefaßt hat. 
B. Blicke in die Vergangenheit Brandenbnrgs. 
Die Mark in den ältesten Zeiten. 
(Bis zum Jahre 1134.) 
1. Die älteren Kämpfe zwischen Deutschen und Wenden. 
1. Markgraf Gero. König Heinrich I. hatte im Jahre 927 als 
Herzog von Sachsen die Nordmark gegen die Wenden gegründet (siehe 
Lesebuch I., S. 153) unddiesedemDeutschenReiche tributpflichtig gemacht. 
Sein Sohn und Nachfolger Otto d. Gr. setzte das Werk des VaterS 
fort. Damals ist der Markgraf Gero den Wenden ein furchtbarer Feind 
gewesen. Verschiedene Aufstände derselben warf er durch kühne Züge 
in das Innere ihres Landes darnieder. Alles zitterte vor ihm, also, 
daß selbst die Slaven jenseits der Oder sich unterwarfen. Da kam 
ihm einst die schlimme Nachricht: „Sei auf deiner Hut, dreißig 
Wendenfürsten haben sich wider dich verschworen. Du findest sie 
schwelgend bei einem Gastmahle zu Burgk auf dem Schlosse." Das 
war dem Wendenbändiger nicht umsonst gesagt. — Beim Methgelage 
zechten die Verschworenen und schwuren Tod den Christen in wildem 
Jubel. Schon sank die Sonne, und mit ihr dieser und jener trun- 
ken zu Boden. Da erklingt's von Männertritten und Waffenklin- 
gen. Markgraf Gero dringt mit den Seinen furchtlos in den Saal. 
Wie sausen da rechts und links Schwert, Morgenstern und Keule! Und 
als die Nacht hereingebrochen ist, da sind sie alle erschlagen, die Tod 
und Verderben geschworen hatten allen Deutschen, allen Christen. 
2. Die Bisthümer Brandenburg und Havelberg. 
Kaiser Otto lag es am Herzen, daß den unterworfenen Wenden 
zwischen Elbe und Oder das Evangelium gepredigt würde. Er baute 
darum Dome zu Havelberg und Brandenburg und setzte christliche 
Bischöfe dort ein. Mönche zogen über die Elbe hinein in die Städte 
und schmutzigen Dörfer der Wenden und verkündeten dort den Na- 
men Jesu Christi. Doch hatten die Bekehrungsversuche nicht immer 
großen und dauernden Erfolg. Die Boten des Christenthums brach- 
ten statt Liebe und Versöhnung öfter auch Verachtung und Hohn 
der alten Götter und Bräuche, nannten das arme Wendenvolk 
windische Hunde und drückten es durch Einforderung des Zehnten. Das 
machte böses Blut, und im Geheimen gehorchten die Wendenchristen 
den Mahnungen der alten Heidenpriester, verehrten im Stillen ihren
	        
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