Full text: Außereuropäische Erdteile (Teil 5)

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und inwendig versilbert gewesen sein. Diese Flotte unterwarf alle Küsten- 
länder bis nach Indien. Sesostris selbst rückte mit seinem Landheere 
über die Meerenge (Zeigen!) vor, besiegte Meder und Assyrer, drang 
bis zum Ganges vor nnd nahm Indien in Besitz. An den Grenzen 
aller Länder, die er besiegt hatte, ließ er Denkfaulen errichten, auf denen 
die Inschrift prangte: Ein König der Könige, ein Herr der Herren, 
Sesostris, hat dieses Land bezwungen durch die Gewalt der Waffen. 
2. Hier pflegten schon im grauen Altertums weise Priester 
Kunst und Wissenschaft. 
Sie waren Richter, Ärzte, Baumeister und Ratgeber der Könige 
und verstanden schon vor vielen Jahrtausenden die Kuust des Schreibens. 
Allerdings kannten sie keine Buchstabenschrift, sondern zeichneten ganze 
Figuren zum Ausdrucke des Gedankens. So z. B. bedeutete eine 
Schlange, die sich in den Schwanz biß, die Zeit oder den Kreislauf des 
Jahres, ein Auge die Vorsicht, das Wachen oder die Wachsamkeit, mehrere 
Wellenlinien das Wasser und was mit ihm zusammenhängt u. s. w. 
Diese Bilder- und Zeichenschrift nannte man Hieroglyphen. Mit Hiero- 
glyphen waren alle Denkmäler und Bauwerke bedeckt. Viele Jahrhunderte 
stand man diesen Schriftzeichen staunend gegenüber, ohne sie deuten zu 
können. Erst in unserem Jahrhundert hat man den Schlüssel zu der 
„Schrift der göttlichen Worte", wie die ägyptischen Priester die Hiero- 
glyphenschrift nannten, gefunden. 
3. Hier richtete man Bauwerke auf, die die Jahrtausende 
überdauerten und noch heute unser Stauuen hervorrufen. 
Zu diesen Bauwerken gehören: 
a. Die Pyramiden (Geogr. Charakterbilder von Lehmann, Bild 
Nr. 21). Es sind dies riesenmäßige viereckige Gebäude, die von einer 
breiten Grundfläche ausgehen uud allmählich in einer abgestumpften 
Spitze enden. Sie bestehen aus ungeheuren Quadersteinen und enthalten 
im Innern viele Gänge und Kammern. Es giebt in Ägypten noch vierzig 
dieser Bauwerke. Die schönsten und besterhaltenen stellt unser Bild dar. 
Sie stehen in der Nähe des Dorfes Gizeh, westlich von Kairo. Die 
größte dieser drei Pyramiden soll von dem Pharao Cheops erbaut worden 
sein. Sie ist einst 150 Meter hoch gewesen. Noch jetzt beträgt ihre 
Höhe fast 140 Meter. Man vermöchte die ganze Peterskirche in Rom 
in diese Pyramide packen, und wenn man den Straßburger Münster 
hineinsetzen könnte, so würde seine Spitze nicht hervorragen. Der Ein- 
gang zu dieser Pyramide liegt ungefähr 15 Meter über der sandver- 
wehten Grundfläche. Er ist nur l1/«, Meter hoch und 1 Meter breit. 
(Veranschauliche!) Durch ihn gelangt man in einen langen, schmalen Gang 
Benutzen könnte man auch Langt, Bilder zur Geschichte der hervorragenden 
Bauwerke aller Kulturepochen, pro Bild 3 Mk. (Öldruck — 75^:57 cm.) — 
1. ^sphynx und Pyramiden. 2. Memnons-Kolosse. 3. Tempel von Lnxor. 4. Felsen- 
Zräber. 5. Jsistempel. 6. Tempel von Edfu. 
Tischendorf, Fremde Erdteile. i j
	        
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