Vorwort.
Hiermit übergebe ich auch den ebenfalls neu bearbeiteten
zweiten Band ^des Handbuches für den Unterricht
in der Geographie der Öffentlichkeit. Er entspricht in seiner
ganzen Anlage genau den in dem Vorwort des ersten Teiles
dargelegten Grundsätzen- Hier wie dort wurde auf eine anschau-
lich-lebendige Darstellung, eine natürliche Gruppierung und Glie-
derung des Stoffes, eine möglichst ausführliche, die passende
Auswahl erleichternde Darstellung, den ursächlichen Zusammen-
hang der geographischen Objekte und die Bedeutung der geo-
graphischen Eigennamen Bedacht genommen. Der hier gebotene Stoff
kann nicht unter allen Umständen im Unterricht unmittelbar verwertet
werden. Der geistige Standpunkt der Schüler, das Maß der zur
Verfügung stehenden Zeit und mancherlei andere Umstände, die den
Unterricht beeinträchtigen, machen das schon unmöglich. Das Hand-
buch ist kein dürrer Leitfaden, der nur so viel bietet, als unter günstigen
Umständen selbst die Schüler wissen sollen; es will vielmehr den Lehrer
veranlassen und instand setzen, sich für den Unterricht genügend auszu-
rüsten. Dem Lehrer selbst bleibt es überlassen, im Hinblick auf die
maßgebenden Verhältnisse das auszuwählen, was für seine Klasse
passend und notwendig ist. Unter normalen Schulverhältnissen dürfte
des Verfassers Geographiebüchlein für die Oberstufe der Volks-
schule (Trier, Heinr. Stephanus), zu dem das Handbuch einen Kommentar
bilden soll, keine ungeeignete Unterlage für die Auswahl des eigentlichen
Lehr- und Lernstoffes fein. Die Fülle des Stoffes schließt auch die
Möglichkeit ein, für die nötige Abwechselung zu sorgen, indem einmal
dieser, später jener Punkt eines größern Lehrpensums zur gründlichen
Durchnahme bestimmt wird. Daß die deutschen Kolonien besonders
ausführlich behandelt sind, wird man erklärlich finden. Bei der Neu-
bearbeitung wurden außer den früher benutzten auch wertvolle neuere
Werke (fo von Sievers, Hettner u. a.) zu Rate gezogen. Im übrigen ver-
weise ich auf das genauer orientierende Vorwort des ersten Bandes
dieses Handbuches und spreche die Hoffnung aus, daß auch der nun
vorliegende zweite Teil recht vielen Kolleginnen und Kollegen zu einer
fruchtbaren Erteilung des geographischen Unterrichtes in der Volksschule
einen bescheidenen Dienst leisten und gleich jenem eine freundliche Auf-
nähme und eine günstige Beurteilung finden möge.
Wittlich, den 15. November 1907.
Jos. Schifsels.