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Du winkst, — und es verglüht der Zorn,
Zum Bürger wird der Held,
Und wieder ruht der Hirt am Born,
Die Sichel blinkt im Feld.
Und sinnend fördert still und hehr
Sein Werk der deutsche Geist,
Der ahnungsvoll nnd zukunftsschwer
Das Rund der Welt umkreist.
Solang der grüne Rhein erbraust,
Die blaue Donau schwillt.
Solang des deutschen Mannes Faust
Kann halteu Speer und Schild:
Solang taucht ewig aus der Nacht
Der Stern Alldeutschlauds hehr!
Wir siud vereint, und keine Macht
Der Erde trennt uns mehr!
Und keine Macht trennt mehr ein Stück,
Alldeutschlaud, von Dir los!
Vereint im Leid, vereint im Glück
Hält uns Dein Mutterschoß!
Für alle Zeiten aufgebaut,
Kühn trotzend jedem Streich,
Soweit der deutsche Himmel blaut.
Steh' fest, Germanenreich!
103. Vnterlan-slied.
Von E. Rin ii e.
mummst Du das mächtige Klingen
Von der Ostsee bis über den Rhein?
DtiS Lied mit deu sausenden Schwingen,
Tief dringt es durch Mark und durch Bein.
Was brauchen wir weiter zu fragen?
Die klopfenden Pulse, sie sagen:
Es ist das Lied vom deutschen Vaterland.
Ob Meer auch und alvige Halden
Vielmarkig zerteilen die Flur,
Ihr Banner viel Fürsten entfalten:
Ein Deutschland au Herzen ist's nur!