Full text: Das Deutsche Reich (Teil 3)

— 21 - 
tige, von einer Kuppel überragte Viereck umschließt zwei große und zwei 
kleine Höfe und enthält gegen 700 Zimmer und Säle. Der bekannteste 
Saal ist der „Weiße Saal", der ganz in Gold und Weiß gehalten ist. 
In ihm finden häufig bedeutsame Festlichkeiten statt. *) Hier war 
es auch, wo am 4. August 1914 mittags 1 Uhr jene ewig denkwür- 
dige Eröffnung des Reichstages stattfand, in welcher Kaiser Wilhelm II. 
die Vorstände der Parteien ausforderte, vorzutreten und ihm in die 
Hand zu geloben, mit ihm ohne Partei-, Standes- oder Religions- 
unterschiede fest und treu in Not und Tod zusammenzuhalten zur Rettung 
des Vaterlands. Vor dem Schlosses erhebt sich das Nationaldenkmal 
Kaiser Wilhelms I. Es ist eines der größten und schönsten Denkmäler 
Deutschlands. (Abbildung: Reiterstandbild, mächtige Löwen am vier- 
gliedrigen Unterbau, Gestalten des Kriegs und des Friedens am Sockel, 
halbkreisförmiger Hallenbau, gekrönt von 2 Viergespannen, welche Nord* 
und Süddeutschland darstellen sollen. 3) 
d) In der nächsten Nähe des Schlosses steht der neue aus 
Sandstein erbaute Dom. Seine gewaltige, von vier knppelartigen 
Glockentürmen umgebene Kuppel ist über 100 m hoch. Das Innere 
des Domes zerfällt in drei Teile. Unter der Kuppel liegt die Fest- und 
Predigtkirche, rechts davon die saalartige Tauf- und Trauungskirche, 
links die Gruft- und Denkmalskirche. 
c) Auf der Jnfel befinden sich weiter zwei Museen, das Alte 
Museum und das Neue Museum. Im Alten Museum werden kostbare 
Gemälde, wertvolle Bildsäulen, im Neuen Museum viele seltene Dinge 
aus fremden Ländern aufbewahrt und gezeigt. Vor dem Alten Museum 
steht — umgeben von seltenen Blumen und Bäumen — eine 75 000 kg 
schwere Steinschale. (Anzeichnen!) Sie ist durch geschickte Steinmetzen 
aus einem jener Wanderblöcke hergestellt worden, die einstmals durch die 
sich aus Norden vorschiebenden Gletscher zu uns kamen. 4) (Vergl. Bd. II, 
Das Deutsche Vaterland, 23. Aufl. S. 98.) Nachdem wir die Schale 
bewundert haben, wandern wir weiter. 
2. Wir gehen über die mit acht Marmorbildern gezierte Schloß- 
brücke (Einzeichnen! — Woher der Name?) und gelangen bald zu 
der prächtigsten Straße Berlins. Sie führt den Namen „Unter 
den Linden". (Warum wohl?) Sie ist 1000 m lang und zerfällt 
Straße „Unter den Linden" mit Universität, Opernhaus und Palais des Kaisers, 
die Friedrichstraße, die Wilhelmstraße iReichskanzlerpalais!), den Pariser Platz 
mit dem Brandenburger Tor, das Reichstagsgebäude und den Tiergarten. 
Z. B. Reichstags- oder Landtagseröffnung. 
2) Vor dem Südwestportal. 
3) Darum gelenkt von der Borussia und der Bavaria. 
*) Die Schale ist aus einem Teile des Markgrafensteins hergestellt, der bei 
Fürstenwalde lagerte. Sie hat einen Durchmesser von 7 m. Ihr Jnnenraum faßt 
44 Personen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.