Full text: Das Deutsche Reich (Teil 3)

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halbseidene und Samtbänder im Gesamtwerte von mehr als 80 Mill. 
Mark." i) 
3. Hier blüht ferner das Tabaksgewerbe. Es ist besonders 
in Köln und Duisburg (Zeigen!) zu Hause. 
Hier werden Weinbau und Weinbereitung schwuug- 
hast betrieben. 
Nicht nur im Rheintale reisen vorzügliche Trauben, sondern auch 
in den Tälern der Mosel, der Saar und der Ahr. — Schaumwein¬ 
bereitung in Koblenz. 
Zur sachlichen Besprechung. 
A. Woher kommt es, daß gerade in der Rheinprovinz 
das Gewerbe zu so hoher Entwicklung gelangte? 
(In der Rheinprovinz liegt das mächtigste Steinkohlen- 
gebiet Deutschlands, das Ruhrkohlengebiet, in dem jährlich 
ungefähr 60 Millionen Tonnen Kohle von ungefähr 250 000 
Arbeitern gewonnen werden. Außerdem besitzt die Provinz 
an der Sieg große Eisenlager. Endlich verfügt sie über 
eine bedeutsame Verkehrsstraße, den Rhein. Er ist die be- 
lebteste Wasserstraße unseres deutschen Vaterlandes.) 
B. Wie erklärst du es,daß unter den vielenStädten am 
Rhein gerade Köln am volkreichsten geworden ist? 
An dieser Stelle ist Raum zur Entwicklung. Die das 
Flnßtal weiter oben beengenden und unmittelbar ein- 
schließenden Gebirgslandschaften treten hier weit zurück. Bis 
hierher können die großen Lastschiffe stromaufwärts fahren, 
die Petroleum und Baumwolle, Kaffee und Zucker, Gewürze 
und Farbhölzer aus fernen Erdteilen bringen, oder Kohle, 
Metallwaren, Seiden-, Wollen- und Baumwollenstoffe aus- 
führen. Dadurch wird Köln zum Haupthafen des ganzen 
Rheingebietes, an dem Taufende zusammenströmen, um zu 
kaufen oder zu verkaufen, herbeizubringen oder abzuholen. 
C. Wie erklärst du es, daß das Moseltal zwischen 
Trier und Koblenz nicht eine einzige größere 
Stadt aufzuweisen hat? (Enge des Tales!) 
D. Die Rheinprovinz hat Landschaften von hoher Frucht¬ 
barkeit (Das Rheintal von Bonn abwärts — Der Wein¬ 
bau im Tale des Rheins, der Nahe, der Mosel, der Saar!), 
aber auch unfruchtbare Gebiete! (Die Hochflächen 
der Eifel. — Hohes Venn.) 
t) Wie großartig sich hier die Industrie entwickelt hat, zeigt die Tatsache, 
daß Krefeld im Jahre 1722 noch nicht 1000 Einwohner zählte, 1910 aber 130 000.
	        
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