Full text: Das deutsche Vaterland (Teil 2)

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waren, zeichneten sie an Ort und Stelle auf ein mitgebrachtes Blatt 
Papier in einfachen Linien den Lauf des Stromes mit seinen Uferhöhen 
und den wichtigsten Ortschaften. Von dieser selbst entworfenen Karte 
wurde dann im Unterricht ausgegangen. 
3. Die Schulwanderungen müssen auch einen erziehlichen 
Wert haben. 
Sie dürfen daher, wie Lange (Apperzeption) sehr richtig bemerkt, 
nicht von jener törichten Anschauung beeinflußt werden, daß man keinen 
rechten Ausflug gemacht habe, weuu uicht wenigstens die Landesgrenze 
überschritten und eine meilenweite Strecke im Bahnwagen zurückgelegt 
wurde. Unsere Wanderungen sollen hauptsächlich Fußwanderungen 
sein, die sich mit wenigen Pfennigen bewerkstelligen lassen, wirklich brauch- 
bare Beobachtungen und Erfahrungen liefern und es ermöglichen, daß 
beim frischen, fröhlichen Wandern das Kind seinen Lehrer nicht als ge- 
strengen Herrn, sondern als väterlichen Freund kennen und lieben lernt 
und ihm sein Gemüt erschließt. Werden die Schulwanderungen in diesem 
Geiste unternommen, so werden sie sicher zu Glanzpunkten der Jugend- 
zeit, die weit hinaus ins Leben schimmern. 
Verfasser hatte für die von ihm früher geleitete Bürgerschule zu 
Dohna hinsichtlich der Schulwanderungen außer dem Obeugesagten noch 
das Folgende festgesetzt: 
a) Vom 3. Schuljahr an unternimmt jede Klasse außer den für 
die Heimatkunde oder Naturkunde nötigen kurzen Orientiernngs- 
gängen jährlich eine größere Wanderung unter Leitung ihres 
Klassenlehrers. 
b) Zum Zwecke dieser Reise bildet jede Klasse sogleich nach Ostern eine 
Sparkasse, deren Verwaltung in den Händen des Klassenlehrers liegt. 
c) Für jede Wanderung ist vorher ein bis ins einzelnste gehendes 
Programm aufzustellen, in dem auch die Lieder und Spiele zu 
verzeichnen find, die unterwegs oder am Bestimmungsorte sich 
nötig machen. — Über die Wanderung ist ein kurzer kritischer 
Bericht zu liefern. 
ä) Die Wanderziele sind folgende: 
III. Schuljahr: Wanderung im Müglitztals aufwärts nach Weesen - 
stein- Aufstieg zum Pavillon. (Überblick über die engere Heimat!) 
IV. Schuljahr: Wanderung nach Pillnitz — Überfahrt über die 
Elbe — Schloß nnd Schloßgarten — Wanderung durch den 
Friedrichsgrund — Aufstieg znm 350 m hohen Borsberg — 
Abstieg an der Ruine vorüber. 
V. Schuljahr: Dampfschiffahrt von Heidenau bis Wehlen — 
Uttewalder Grund — Bastei — Schwedenlöcher — Amsel- 
grnnd und Amselfall — Rückfahrt von Rathen aus. 
VI. Schuljahr: Dampfschiffahrt von Heidenau nach Dresden; 
vorüber an der Pillnitzer Strominsel, am Wasserschlosse Pillnitz
	        
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