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von allen Seiten leicht erreicht werden kann, da es an einem schiffbaren
Strome (Dampfschiffe!) liegt und Eisenbahnknotenpunkt ist. (Wohin
führen die Bahnen, die von Dresden aus nach Norden, Süden, Westen
und Osten gehen?)
Iii. Warum wird Dresden von so vielen Ver¬
gnügungsreisenden besucht?
Die Vermutungen der Kinder werden ergänzt und berichtigt. Die
Schlußzusammenfassung lautet: Dresden bietet so vieles, was Auge und
Herz entzückt.
1. Dresden hat bedeutsame Bauwerke.
a. Zu den schönsten derselben gehört die Brühlsche Terrasse.
(Erkläre den Namen! — Minister Brühl!) Eine breite, mit vier Bild¬
werken aus Erz*) gezierte Freitreppe von 41 Stufen führt hinauf. Die
Terrasse ist mit Bäumen, mit Sträuchern und mit Blumen geschmückt
und trägt eines der schönsten Gebäude Dresdens, die Kunstschule oder
Kunstakademie. Sie wird von solchen juugeu Männern besucht, welche
einst Maler, Bildhauer oder Baumeister werden wollen. — Die Terrasse
gewährt eine herrliche Aussicht. Am Fuße der Terrasse fließt die Elbe.
Auf ihr und an ihr herrscht reges Leben. Hier landen große Kähne, die
mit böhmischem Obste, Getreide, böhmischer Braunkohle oder mit Pirna-
ischem Sandstein befrachtet sind. Dort durchschneidet ein Dampfschiff stolz
die Fluten, um Scharen fröhlicher Wanderer den Bergen des Elbsand-
steingebirges zuzuführen. Hinter ihm her keucht ein Schleppdampfer,
der zehn fest aneinandergekoppelte und zum Teil schwer beladene Segel-
schiffe stromaufwärts zieht. Richtet man den Blick in die Ferne, so
erfreut sich das Auge an den weingeschmückten Bergen, die den Talkessel
umsäumen. — Lassen wir von der Terrasse aus den Blick stromabwärts
schweifen, fo fällt uns ein mächtiger mit einer Krone geschmückter Turm
auf. Es ist die schmuckvoll gestaltete Esse des Dresdner Fernheiz-
Werkes, das in unterirdischen Kanälen Dampf zur- Heizung und Elek-
trizität zur Beleuchtung an das Hoftheater, an das Königliche Schloß,
au die Kunstakademie und an andere öffentliche Gebäude abgibt.
b. Hinter der Terrasse ragt die berühmteste Kirche Dresdens empor,
die Frauenkirche. Sie trägt an Stelle des Turmes eine aus Sand-
steinqnadern gefügte Kuppel. (Abbildung.)
c. Nicht weit von der Terrasse entfernt liegt der „Zwinger", ein
kunstvolles Bauwerk August des Starken. Der Zwingerhof umfaßt ein
über 200 m langes und 100 m breites Viereck, welches mit Garten-
anlagen und Wasserkünsten geschmückt und von reichgezierten Säulen-
Diese vier Gruppen versinnbildlichen die vier Tageszeiten. Morgen.
Mittag, Abend, Nacht.) Vergl. Sachsen, 7. Aufl.