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Europa.
durch Kunst oder Anschwemmung entstandenen Er¬
höhung unter dem Niveau des Flusses und ist voll
von Sümpfen und stehenden Gewässern (Lagunen).
Unter den Inseln ist Sicilien zum größten Theile
eine wellenförmige Hochebene (1500 bis 2000 F.
hoch), auf welcher verschiedene Bergmaffen liegen.
Ein isolirter Berg ist der Vulkan Aetna (10,500 F.).
Sicilien ist im Ganzen sehr fruchtbar, aber schlecht
angebaut. — Von Sardinien, ist der östliche Theil
gebirgig und waldreich, der westliche ist flacher; der
Boden ist ziemlich fruchtbar, aber noch schlechter be¬
nutzt als auf Sicilien. — Malta ist ein Kalkstein¬
felsen, mit einer dünnen Schicht Erde bedeckt, aber
recht ftuchtbar.
3. Das Klima ist allenthalben mild und ange¬
nehm, doch ziemlich verschieden. In dem nördlichen
Theil herrscht Festlandsklima; der Winter ist dort
verhältnißmäßig ziemlich kalt (der Po wird nicht so
ganz selten mit Eis belegt), während der Sommer
heiß ist. Das eigentliche südländische Klima fängt
erst südlich von dem Apennin recht an. Hier ist
der Winter sehr milde, die Sommerhitze groß und
es regnet fast nur im Herbst und Winter; hier
fangen auch die immergrünen Bäume an. Im Ganzen
ist das Klima auch gesund, doch machen einige Küsten¬
striche eine Ausnahme, wie z. B. die toscanischeu
Ma rem men und die berüchtigten Po n tinisch e n
Sümpfe. Auch die ganze Umgegend von Rom ist
ungesund; in alter Zeit blühend und stark bevölkert,
ist sie jetzt fast eine Wüste, wo nur einige Hirten¬
familien wohnen.
4. Italien ist reich an vielen und herrlichen
Producten, aber der Boden ist an den wenigsten
Stellen gut benutzt. Haupterzeugnisse sind: Wein,
Oel, Südfrüchte, Getreide. Das Rindvieh
ist zahlreich, auch hat man viele Esel, Maulesel, so¬
gar Büffel (gegen S.); Seidenraupen. Ferner
Eisen, Marmor. Salz u. M.