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Pest weiter und weiter griff und nicht nur die alte Einfachheit und die 
Ehrfurcht vor den Göttern, sondern auch die alte Tapferkeit uud Vater- 
landsliebe zu Grabe brachte, zeigt dann den Kindern, daß auch hier das 
Wort der heiligen Schrift sich erfüllt hat: Tie Sünde ist der Leute 
Verderben. 
3. Geographie und Naturkunde. Auch zwischen diesen beiden 
Lehrzweigen ist eine unterrichtliche Verknüpfung anzustreben. Dieselbe 
wird sich hauptsächlich in zwei Formen zeigen: 
a. Die Naturkunde wird Lebensgemeinschaften oder Gruppeu in den 
Kreis der Besprechung zu ziehen wissen, welche im Geographieunterricht 
bereits Erwähnung fanden, aber ihrer Wichtigkeit wegen einer ausfuhr- 
lichen Betrachtung bedürfen. (Teutschlands Bodenschätze. — Der Wein¬ 
bau li. f. w.) In diesem Falle würde von den in der Erdkunde angestellten 
Betrachtungen auszugehen sein. 
b. Der Geographieunterricht wird (Dies geschieht auf der Oberstufe 
öfter!) solche Naturgegenstände, die für das Verständnis des erdkundlichen 
Materials in Betracht kommen, im Rahmen seiner Lehrstunden kurz 
besprechen und es der Naturkunde nur überlassen, die Resultate dieser 
Besprechungen an geeigneter Stelle (Bei Vergleichen, Znsammenstellungen 
n. s. w.) als Bausteine zu verwerten. Wir haben z. B. in der Natur- 
kuude keiue Zeit, uns mit den Alpenblnmcn zu beschäftigen. Es genügt 
vollständig, wenn der Schüler im Geographieunterricht einen Strauß 
getrockneter Alpenrosen oder einige Edelweißpslanzen zu sehen bekommt 
und z. B. hört, wie das zuletzt genannte wollige Alpenkraut auf deu 
Höhen der Kalkalpen wächst und oft mit Lebensgefahr gepflückt wird, 
um als Schmuck am Hute des Tirolers zu prangen oder als Erinneruugs- 
zeichen an eine Fahrt ins schöne Schweizerland mit dem Reisenden in 
die Heimat zu wandern. 
4. Geographie uud Sprachunterricht. Mit dem Sprach- 
Unterricht wird der Geographieunterricht dadurch Fühlung nehmen, daß 
er nicht allein lantreines und richtiges Sprechen mit erzeugen Hilst, son- 
dern auch Material für schriftliche Aufsätze, Ausgangspunkte für gramma- 
tische oder orthographische Besprechungen und Winke für die Auswahl 
des Lesestoffs giebt. Durch die Lektüre einschlägiger Lesebuchaufsätze sollen 
einzelne Partien des geographischen Unterrichts vorbereitet, ergänzt oder 
beleuchtet werden. 
5. Geographie und Rechnen. Auch zwischen diesen beiden 
Unterrichtszweigen kann eine glückliche Verbindung hergestellt werden, 
und zwar dadurch, daß der Rechennnterricht diejenigen Sachgebiete, 
welche im Geographieunterrichte hervorgetreten sind und vielfach zum 
Mesfen, Zählen oder Wägen Veranlassung geben, bei der Formulierung 
angewandter Aufgaben (Ausgangspunkt!) gebührend berücksichtigt. So 
können z. B. die mannigfachen Verhältnisse in Handel und Verkehr reich-
	        
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