Full text: Der Jugendfreund für Schule und Haus

Afrika und den größten fThetl Spaniens, nebft dem südli^ 
chen Frankreich in ihrer Gewalt; und an den Alpen hattet 
sie das ganze Land am Fuß der Gebirge, nach der Schwei;/ 
nach Schwaben, Barern und Östreich zu, erobert. Um das 
Jahr 120 vor Christi Geburt wagte schon kein Volk mehr, 
ihnen zu widerstehen; sie hielten sich selbst für unbesiegbar 
und für Herren der Erde. Neben ihnen, in Frankreich und 
Deutschland, wohnten zwar noch uubezwungene Völkerschaft 
ten; aber diese hatten so viel schlechtere Waffen, und wV 
ren darin so viel schlechter geübt, als sie, daß sie nicht ari 
die Möglichkeit dachten, dieselben könnten ihnen jemals 1 
fährlich werden. Sie benannten sie nur im Allgemeinen mit 
dem wegwerfenden Namen Barbaren. Nach und nastl 
wurden sie mit den Deutschen soweit bekannt, daß sie viele 
merkwürdige Nachrichten von ihnen aufschreiben konnten, 
und wir verdanken denselben Alles, was wir von unsers 
frühern Vorfahren wissen. Denn diese selbst kannten damals 
noch keine Schreibekunst, und hätten uns also gar keine 
Nachricht von sich zurücklassen können. 
2. Die alten Deutschen. 
Zwar, woher diese unsere Vorfahren eigentlich stammten, 
da sie doch ohne Zweifel zu irgend einer Zeit in das vor»' 
her wüste Land eingewandert waren, — das können uns 
auch die Römer nicht sagen. Doch ist es wohl als ausge^ 
macht anzunehmen, daß sie viele hundert Jahre vor Christi 
Geburt aus Asien, wo der erste Wohnsitz des Mensches 
geschlechts war, um das schwarze Meer herum, durch IW 
gärn und Polen eingewandert seien, und sich dann immer 
weiter in den ungeheuren Urwäldern ausgebreitet haben uW ! 
gen. Denn damit war unser ganzes Vaterland damals oW ' 
Zweifel noch bedeckt. Die Römer selbst schildern Deutschland, > 
als sie es kennen lernten, wie ein rauhes, unwirthbarcs, 
mit Wald und Sumpf bedecktes Land, und können niclst 
begreifen, wie Jemand dieses Land zu seinem Wohnplatzr 
wählen könne. Durch ganz Deutschland erstreckte sich, 
sie erzählen, ein großes Waldgebirge, der Herzynischr 
Wald genannt, von 60 Tagereisen in der Länge, und mehr | 
zum Wohnplatz wilder Thiere als der Menschen gemaclst- 
Von Früchten, die dem Menschen leibliche Nahrung bieten, 
war Nichts zu finden. Die ersten Einwohner mußten M,
	        
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