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B. Vor den Nordalpen breitet sich als Vorland eine Hoch-
ebene aus, welche in der Richtung der Alpen selbst vom Genfer-
see bis au die Donau bei Wien sich erstreckt.
Von dieser Hochebene gehört der Teil zwischen Jller und
Salzach zu Deutschland und wird die Schwäbisch-bayerische
Hochebene genannt. Sie ist aber keine vollständig ebene
Fläche, sondern oft von Hügelreihen unterbrochen; im Süden
erhebt sich der Peißenberg bis gegen 1000 m. Große Ebenen
auf ihr siud das Lechfeld (Ungarnschlacht i. I. 955), die Ebene
bei München und die Donauebene von Regensburg abwärts.
Die Schwäbisch-bayerische Hochebeue ist von vielen Flüssen
durchzogen, welche sämtlich aus deu Alpen kommen und in die
Donau sich ergießen; dieselben haben ein starkes Gefälle nud
sind sehr reißend, weshalb sie nur wenig schiffbar sind. An
ihren Usern sinden sich häusig Sümpfe oder Moose, so das
Donaumoos bei Neuburg, das Dachauer- und Erdinger-Moos
an der Isar. Einen Hauptschmuck der Ebeue bilden die vielen,
meist von Bergen oder waldigen Höhenzügen begrenzten Seen,
wie der Bodensee, Ammersee, Würm- oder Starnberger See
und der Chiemsee.
Das Klima der Hochebene ist wegen ihrer Höhe (über 500m)
und der Nähe der Alpen sehr rauh, die Temperatur niedriger
als im übrigen Deutschland; auch ist die Schwäbisch-bayerische
Hochebene die regenreichste Gegend unseres Vaterlandes. Aus
diesen Gründen ist der Boden nur von mittelmäßiger Güte,
mit Ausnahme der getreidereichen Donauebene, welche die Korn-
kämm er Bayerns genannt wird.
2. Die deutschen Mittelgebirgslandschasten.
Die deutschen Mittelgebirgslandschaften breiten sich nörd-
lich von der Donau bis zur uiederdeutscheu Tiefebene aus. Sie
werden begrenzt im S. durch die Donau, im O. durch deu