Dritter Teil.
Welthandel und Weltverkehr und
Deutschlands Weltstellung.
i.
Die Schätze des Welthandels.
1. Erzeugnisse des Pflanzenreichs.
§ 46. a) Getreide und Kartoffeln. Die wichtigsten Getreideländer,
die einen Teil ihrer Ernte abgeben können, sind die Vereinigten Staaten
Nordamerikas, Rußland, Argentinien, Kauada,'^Österreich-Ungarn, Rn-
mänien und Hinterindien (Reis). Deutschland mußte 1908 für 730 Mill. M.
mehr Getreide ein- als ausführen und zwar für 310 Mill. M. Weizen,
vorwiegend aus Rußland, Argentinien, Rumänien und den Vereinigten
Staaten, für 275 Mill. M." Gerste und Malz, aus Rußland und
Österreich-Ungarn, für 80 Mill. HM. Mais, aus Argentinien und den
Vereinigten Staaten, für 90 Mill. M. Reis aus Britisch-Judieu, und
für je 25 Mill. M. Hafer und Roggen, vorwiegend aus Rußland. Im
Kartoffelbau steht Deutschland an der Spitze.
d) Zucker. Rübenzucker wird am meisten in Deutschland, Ruß-
laud (Polen) uud Österreich-Ungarn gewonnen, Rohrzuckers in den
Tropen, besonders im tropischen Teil Amerikas. Deutschland hat eine
bedeutende Zuckerausfuhr, die ihm 1908 200 Mill. M. einbrachte.
Vorwiegend ging dieselbe nach Großbritannien. Die Zuckerausfuhr uach
den Vereinigten Staaten hat fast aufgehört.
c) Kaffee, Tee und Kakao. Die wichtigsten Kaffeeländer sind
Brasilien, das 2/3 der Welternte liefert, Mittelamerika, besonders Guate-
mala, und Holländisch-Jndien, besonders Java. Deutschland gewinnt
Kaffee in Dentsch-Ostafrika, dessen Ausfuhr 1907 540000 M. betrug.
Die wichtigsten Teeländer sind China, Japan, Ceylon und Assam in
Vorderindien. Kakao liefern vor allem die nördlichen Staaten Süd-
amerikas und Mittelamerika, deutschen Kakao Kamerun, das 1907 für