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Kalchas und fragten ihn um Rat. RKalchas antwortete: „Mit
Jen Wasfen allein werdet ihr Troja niemals erobern. Höret,
Vas flt ein Vorzeichen ich heute geschaut habe! Ein Habicht
gtũrzte sich auf eine Taube herab; diese aber rettete sieli vor
ihrem Verfolger in eine enge Felsspalte, wohin der grobe Vogel
nicht gelangen Konnte. Da versteckte sich der Habicht in ein
dahes Gebüsseh. Das Täubchen lugte hervor, und als es den
Faud nicht mehr sah, kam es in seiner törichten Unschuld
aus seinem Schlupfwinkel geflattert. Aber blitzschnell schob
der Habicht auf das Tãaubehen und mordete es erbarmungslos.
Wohlan, ahmet dem Raubvogel nach und greifet zur List, da
ihr mit Gewalt die trojanische Taube nicht erjagen könnt!“
Lange sannen die Fürsten ũber den Rat des Kalchas nach;
doch keiner fand eine taugliche List. Da erhob sich endlich
der kluge, erfindungsreiche Odysseus, mit strablenden Augen
und freudig geröõteten Wangen rief er: „Ieh weiß ein Mittel,
r Freunde! Lasset uns ein turmhohes, hölzernes Pferd bauen,
das inwendig hohl ist und so gerãumig, dab etliche der Tapfersten
Fon uns datin Raum haben. Diese sollen sich im Bauche des
Pferdes verstecken, wãhrend die anderen das Lager abbrechen
ud mit den Schiffen und aller Habe absegeln. Nicht weit von
hier ist eine waldige Insel, hinter der sollen die Schiffe vor
Anker legen. Sehen die Projaner ihre Feinde abziehen, so
Vaden sie aus der Stadt herausommen und das hõlzerne Rob
erblicken. Nun mub ein beherzter und schlauer Grieche in der
Naue des Pferdes zurũckbleiben und sich von den PTrojanern
erwischen lassen. Diese werden, neugierig wie sie sind, ihn um
die Bedeutung des seltsamen Ungetüms fragen und dann soll
er ihnen vorlũgen, wir hätten ihn aus irgend einer bösen Ab-
sicht zurũckgelassen, und die Projaner mit listigen Vorspiege-
lungen dazu verleiten, das Roß in ihre Stadt z2zu fahren. In
der Nacht aber, wenn alle sorglos schlafen, sollen die darin
versteckten Eelden heraussteigen, die Stadttore öõffnen und
dureh ein Feuerzeichen denen, die bei der Insel warten, dies
kund tun. Das weitere versteht sich von selber.“
Alle riefen dem klugen Odysseus ihren Beifall zu und
rieten, man solle sogleich ans Werk gehen. Unter den Griechen
Var in beraus kunstreicher Mann, mit Namen Epeus, dem
trugen sie auf, das Pferd zu zimmern. Von den waldigen Hõhen
des nahen Gebirges wurden die höchsten Tannenstãmme herbei⸗
geschleppt; alle waren beeifert, das Werk zu fördern: die einen
dersãgten die Balken, andere schãlten die Rinde ab und glãtteten
die Stãmme, andere höhlten sie aus, noch andere zerschnitten
die zu Brettern. Drei Tage nur vergingen, da hatte Epeus ein