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gehorsam" auftaucht, dessen düstere Gefängniszellen früher schon manchen
Bürger „gehorsam" gemacht haben. Dicht daneben liegt die Klosterkaserne,
deren hohe Bogenfenster noch an die früheren Bewohner, die Mönche, er-
innern. Auch das Natrupertor, das Akzisehäuschen, wo unsere Vorfahren
den Zoll bezahlten, und vor allem der Bocksturm sind Zeugen aus der
Vergangenheit.
Damit sind wir schon über den Kronprinzenwall an der Bocksmauer
vorbei zum Hegertor gekommen. Dieses neuerbaute Tor erinnert uns an
die tapferen Osnabrücker, die vor hundert Iahren bei Waterloo für die
Freiheit des Vaterlandes kämpften. Hinter freundlichen Anlagen liegen
rechts das städtische Krankenhaus und das Museum mit seinen vielen
Sehenswürdigkeiten. Der breite Kanzlerwall hat besonders schöne An-
lagen mit Bäumen, Blumenbeeten, im Sommer sogar mit Palmen und
anderen fremden Pflanzen. Dort ist auch das Regierungsgebäude und
daneben das Lyzeum erbaut. Während rechts die breiten, geraden Straßen
der Neustadt sich hinziehen, sind links die engeren Straßen der älteren
Stadt. Bei dem Martinitore beginnt der Schloßwall. Hinter dem
Plümersturm und dem schönen Gebäude des Ratsgymnasiums liegt der
Schloßgarten mit den grünen Rasenflächen und den alten Bäumen.
Das Schloß bildet ein Viereck, in dessen Inneren ein Hos ist. Vor
dem Haupteingang ist das fürstliche Wappen zu sehen. Innen liegen zwei
mächtige Löwen aus Gips. Beides erinnert an den Erbauer des Schlosses,
Ernst August I., Bischof von Osnabrück, der vor etwa 250 Jahren seinen
Wohnsitz von Iburg nach Osnabrück verlegte.
Hinter dem Schlosse hören die Anlagen auf. Die Iohannismauer^
der Petersburger Wall und der Kollegienwall sind einfache Straßen
geworden. Das Iohannistor und die Feste Petersburg sind ganz ver-
sch wunden.
Aufgaben: 1. Erzähle von der Maifeier am Lyrastein! 2. Zeichne den Plan
eines Walles mit den daranliegenden Gebäuden!
Unsere Äase bei Osnabrück.
Wenn wir an einer Hasebrücke ins Wasser sehen, so treiben wohl Blätter
und Zweige vorüber. Das Wasser fließt. Es ist ein Fluß, während der
schmalere Pappelgraben Bach genannt wird. Die Hase hat schon einen
weiten Weg hinter sich, und weit muß sie noch wandern, bis sie Ruhe
findet. An der Neuen Mühle und der Pernickelmühle wird das Wasser
aufgestaut, es soll die Mühlen treiben. Hat es tüchtig geregnet, dann steigt
das gelbliche Wasser höher an den Ufern hinauf, im Sommer aber ist die