Full text: Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks

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Im Bürgerpark. 
Aufgabe: Beobachte den Bürgerpark in den vier Jahreszeiten! 
An einem sonnigen Maientag steigen wir zwischen blühenden Gärten 
den Abhang des Gertrudenberges hinauf. Auf dem Hügel dehnt sich 
die festungsartige Mauer des alten Gertrudenklosters, das jetzt nebst einigen 
Neubauten zur Irrenanstalt gehört. 
Im kühlen Schatten einer Allee wandern wir zu den schönen Anlagen 
des Bürgerparks. Links auf der Anhöhe ladet uns eine Ruhebank ein. Nach 
Süden fällt der Blick in das Hasetal auf die spitzgiebligen Dächer und 
ragenden Türme Osnabrücks. Den Horizont begrenzt die blaue Kette des 
Teutoburger Waldes. 
Um uns lacht der Frühling. Bunte Blumen schmücken den saftig 
grünen Rasen. Am efeuumsponnenen Felsen blühen Heckenrose und Goldregen. 
Festlich leuchten die Blütenkerzen der Kastanien, deren mächtige Stämme 
wir kaum zu zweit umfassen können. Armdicke Äste tragen schwer an dem 
breiten Blätterdach (Laubdach; die Kastanie ist ein Laubbaum). Die 
breiten Blätter, die im vergangenen Winter in den klebrigen braunen 
Knospen steckten, spreizen ihre fünf bis sieben Finger, um alle Sonnen- 
strahlen aufzufangen. Nur vereinzelt schlüpft ein Strählchen hindurch auf 
den Rasen oder gar in das dunkle „Gertrudenberger Loch". Bienen um- 
summen die Blüten; sie naschen den Honig. Dabei tragen sie den Blüten- 
staub aus den sieben Staubgefäßen auf den Stempel. Nun wächst in 
einer grünen, stacheligen Kapsel die braune Kastanie. 
Husch! fliegt ein Vogel in den Baum. Wieder! Ah, ein Nistkästchen! 
Und darin sind junge Vögelein, die immer Hunger haben. Jetzt sind sie 
wohl satt, denn der alte Vogel schmettert dort aus dem langen Zweig ein 
fröhliches Lied. Wir erkennen den Star in seinem glänzend schwarzen Ge- 
fieder. Horch, aus Busch und Baum erklingt ein vielstimmiges Vogel- 
konzert. Dazu trägt der Wind Lachen und Jauchzen vom Kinderspielplatz 
und süßen Duft der ersten Rosen vom Rosengarten herbei. 
Auf sauberem Wege wandern wir nun zum Fischteich. Munter schießen 
zahlreiche kleine Goldfische hin und her. Die großen träumen im Schatten 
der Seerosen, die an langen, schwankenden Stengeln auf dem Wasserspiegel 
schwimmen. 
Am runden Beet gehen wir vorüber in den kleinen Hochwald, die 
Kleine Schweiz, am Ostabhange des Berges. Schlanke braunrote 
Tannen mit den spitzen Nadeln (Nadelbaum) und pralle graue Buchen 
haben ihre Wurzeln fest in den felsigen Boden geschlagen, mit denen sie
	        
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