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Das grünliche Neckarwasser schäumt und schlägt große Wellen. 
Damit wir die Ufer gut betrachten können, bleiben wir auf der 
Decke, dem Verdeck, des Schiffes, das mit einem Geländer umgeben 
ist, daß wir nicht in das Wasser fallen. (Bild eines kleinen 
Dampfbootes!) 
Da sehen wir zunächst die Häuser von Heidelberg. Hinter 
diesen erheben sich gleich die Berge des Odenwaldes. Links von 
uns, also am rechten Ufer, erblicken wir den Heiligenberg und rechts 
den Königstuhl, an dessen Abhang das Heidelberger Schloß liegt. 
Wir müssen sehr vorsichtig fahren; denn manchmal schauen noch 
große Granitfelsen hervor. Felsen, die aus den Fluten eines Flusses, 
Sees oder Meeres herausragen, heißt man Klippen. Sie können 
für die Schiffe sehr gefährlich werden; denn fährt ein Schiff an 
einen solchen Felsen an, so kann es ein Loch bekommen; das Wasser 
dringt ein, und das Schiff geht unter. 
Damit die Leute über den Neckar gehen können, sind zwei 
Brücken darüber gebaut. Aus dem Grund des Wassers wurden 
mächtige Pfeiler aus großen Quadersteinen erbaut; diese tragen 
auf großen Bögen die Brücken. Bögen hat man gebaut, damit 
die Schiffe unten hindurchfahren können. Über diese Brücken 
gehen täglich mehr als tausend Personen herüber und hinüber. Auch 
Fuhrwerke fahren über die Neckarbrücken, ja sogar unsere Straßen- 
bahn führt über eine solche Brücke. Endlich haben wir die letzte 
Brücke hinter uns. Wir verlassen Heidelberg, und rechts und links 
treten die hohen, steil abfallenden Berge noch näher an das Ufer 
heran. Buchen- und Eichenwald bedeckt die Berge. Hier und da 
erblicken wir ein schönes Haus an den Bergesabhängen. Hier 
wohnen reiche Leute, denen es in der Stadt zu unruhig ist; des- 
halb haben sie sich hierher in die Stille zurückgezogen. Da haben 
sie gesunde, würzige Luft und eine schöne Aussicht auf den Neckar. 
Solche Häuser heißl man Landhäuser oder Villen; wir werden 
viele solcher Landhäuser auf unserer Fahrt sehen. Weil das Tal so 
schmal ist, konnten die Dörfer nur den Fluß entlang angelegt 
werden. Kurz nach Heidelberg sehen wir kinks von uns ein lang- 
gezogenes Dorf, nämlich Ziegelhausen. Da fällt uns besonders 
auf, daß die Leute dort so viel zu waschen haben. Überall liegt auf 
den Wiesen oder hängt an Seilen blendend weiße Wäsche. Die 
Ziegelhäuser fahren nach Heidelberg und Mannheim zu den Leuten 
und holen ^>ort die schmutzige Wäsche, um sie zu reinigen. So 
verdienen viele Lente dort ihr Geld. Gegenüber von Ziegelhausen 
liegt Schlierbach, das noch zu Heidelberg gehört. Langsam fahren 
wir weiter; denn wir müssen ja gegen den Strom fahren und 
kommen bald an einem anderen Städtchen vorüber, nämlich an 
Neckargemünd._ Hier nimmt der Neckar auf seiner linken Seite ein 
kleines Nebenflüßchen auf, die Elsenz. Zu beiden Seiten des 
Neckars erheben sich die senkrecht aufsteigenden, riesigen Sandstein-
	        
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