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5. Das Urbarmachen der Heide. 
Früher war die Staruper Heide viel größer; jetzt hat man aber 
einen großen Teil derselben urbar gemacht. Auch noch heute wird manche 
Heide in fruchtbares Ackerland verwandelt. Wie geht das zu? Die Heide 
wird mit Bäumen bepflanzt. Man gräbt auf der Heide in gerader Linie 
Gräben, die etwa 30 cm tief und 50—60 cm breit sind; sie haben einen 
Abstand von 1 m. Der Streifen zwischen je zwei Gräben wird mit der 
ausgeworfenen Erde bedeckt, so daß zwischen je zwei Gräben sich ein 
Wall befindet. Die Folge davon ist, daß die Gräben doppelt so tief 
werden. Wie tief also? Durch diese Arbeit wird das Heidekraut ent- 
fernt und der Boden gelockert. Jetzt beginnt man mit dem Pflanzen der 
Bäume. Auf den kleinen Wällen, die sich auf der Heide befinden, pflanzt 
man gewöhnlich Fichten und Birken. Diese wachsen leicht und können 
auch Trockenheit vertragen. In den Gräben dagegen werden Edeltannen, 
Rottannen und Eichen gepflanzt. Die Zwischenfelder gewähren diesen 
Bäumen, die nicht so leicht wachsen, Schutz. Die Fichten und Birken 
haben nur den Zweck, die andern Bäume, welche den eigentlichen Wald 
abgeben sollen, zu schützen. So wachsen die Bäume heran, und mit der 
Zeit wird aus der Heide ein Wald. — Zuweilen pflügt man die Heide 
sehr tief um. Man hat zwölf Pferde vor den Pflug gespannt; in den ge- 
pflügten Boden pflanzt man dann die Bäume. Auch wird die Heide ab- 
gebrannt, die Asche untergepflügt und das Feld mit Buchweizen besäet. Im 
folgenden Jahre wird es gedüngt, gut gepflügt und wieder mit Korn besäet. 
Bald ist das Heidekraut verschwunden, und aus der Heide ist Ackerland 
geworden. 
(>. Die Soldaten auf der Heide. 
Fast jeden Tag ziehen die Soldaten mit Trommeln und Pfeifen in 
geschlossener Reihe hinaus auf die Staruper Heide. Sobald sie auf der 
Heide angekommen sind, wird „Halt!" kommandiert. Der Major reitet 
auf eine Anhöhe, Bnndthöi. Ihm folgt der Hauptmann einer jeden 
Kompagnie. Von diesem Hügel aus kann der Major die ganze Heide 
überschauen. Hier giebt er seine Befehle an die Hauptleute, und diese 
reiten nun zu ihren Kompagnien zurück. Die eine zieht nach dem Tannen- 
Wald, die andere nach der Föhrde; eine dritte marschiert weiter nach Osten, 
und die vierte bleibt, wo sie ist. Nach einiger Zeit geht das Schießen 
von einer Seite los. Einige Soldaten haben ihre Helme mit grauem 
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