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hatte Mitleid und tröstete die armen Kinder des Waldes, der Wiese
und des Feldes mit seiner säuselnden Stimme.
Als die Nacht vergangen war und die Sonne aufging, da war
der Weg bedeckt mit zahllosen Blumenleichen. Ich sah sie alle,
als ich am frühen Morgen den Weg entlang wanderte, und mußte
trauern um all die Schönheit, die hier im Staube verkam.
23. Die koggenrnuknie.
(Sage aus Schlesien und Brandenburg.)
Von HuguTt KopiTcfo.
Gedichte. Berlin 1836. 8. 132.
2aß stehn die Blume!
Geh nicht ins ‘Koni!
Die Roggenmuhme
zieht um da vorn!
Bald duckt sie nieder,
bald guckt sie wieder:
sie wird die Kinder fangen,
die nach den Blumen langen.
24. Der sroke Manclersmann. Von >iepb von eichen dorft.
Aus dem Leben eines Taugenichts. Berlin 1826. S. 4.
\. Wem Gott will rechte Gunst erweisen,
den schickt er in die weite Welt,
dem will er seine Wunder weisen
in Berg und Wald und Strom und Held.
2. Die Bächlein von den Bergen springen,
die Lerchen schwirren hoch vor Lust,
was sollt' ich nicht mit ihnen singen
aus voller Kehl' und frischer Brust?
3. Den lieben Gott lass' ich nur walten;
der Bächlein, Lerchen, Wald und Held
und Grd' und Fimmel will erhalten,
hat auch mein' Sach' aufs best' bestellt!
Von Kart Stöber.
Dresden 1854. 8. 178.
25. Die kurze Manäerscbaft.
Ausgewählte Erzählungen. 1. Band.
‘•er vor fünfzig und etlichen Jahren am Tage Matthäi die blauen
Herbstblumen in dem oberen Altmühltal zählen wollte, der brauchte
nur mit einem Handwerksburschen zu gehen, dem seine Mutter noch von
der Haustür aus über die weite Wiesenfläche nachsah.
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