Full text: Heimatkunde und Arbeitsschule

II. Der Wohnort 
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U- Tischler, Stellmacher und Böttcher Holzarbeiter). 
a) Die Holzarten. Der tOalö liefert uns nicht nur das Brennholz 
für den Kachelofen, fondern er gibt uns auch Nutzholz für Tischler, Stell¬ 
macher, Böttcher, Drechsler, Pantoffelmacher und andere Holzarbeiter. Letz- 
teres wird im Walde nicht in Kloben zerfägt und gespalten, sondern die 
Stämme bleiben ganz und werden dann zu Brettern oder Bohlen 
zerschnitten. Tischler, Stellmacher und Böttcher müssen holz aus dem Walde 
oder aus der Schneidemühle von Dreier kaufen, um Waren herstellen 
zu können - das holz bildet ihr Rohmaterial. Was für Waren fertigen 
die genannten Handwerker aus dem holz an? Nun ift aber nicht alles 
holz gleich gut - es ist auch verschieden in der Farbe. 
hier sind holzproben! Das Eichenholzist fast weiß und wird spater 
graubraun. Trotz seiner großen Poren ist es hart, fest und schwer. IDenn 
es im lvasser liegt, verhärtet es sich immer mehr. Gut ausgetrocknet gibt 
es gutes Nutzholz. Das holz der Ulme sieht gelblich, auch rotbraun aus, 
gleicht in seinen Eigenschaften vielfach dem Eichenholz und wird besonders 
von Stellmachern und Drechslern gebraucht. Wagenbauer, Böttcher, Drechs- 
ler und Tischler verwenden gern das holz der Esche, da es zähe und 
elastisch ist, sich selten wirft und auf weißlichem Grunde eine feine braune 
flderung zeigt. Weniger gut eignet sich das holz unserer Buchen als Nutz- 
holz. Es ist zwar hart, aber es reißt und wirft sich leicht, und nur das holz 
der Weißbuche ist zähe und elastisch. Diese Hölzer werden darum mehr vom 
Wagenbauer und Drechsler als vom Tischler gebraucht. Letzterer nimmt 
gern das harte, schön spaltbare holz des RHorns, das sich spiegelglatt 
hobeln läßt und eine gefällige Maserung zeigt. Weniger begehrt ist das 
Birkenholz- denn es trocknet schwer, wird leicht morsch und wirft sich 
gern. Weil es zähe ist, wird es zum Wagenbau verwendet. Weinfässer 
macht man am liebsten aus dem weichen holz der Roßkastanie. Auch 
die Linde und die Pappel (Zitterpappel oder Espe) haben weiches holz. 
Weil es sich leicht bearbeiten läßt, wird es zu Schnitz- und Drechslerarbeiten 
verwandt. Man macht aus ihm Schaufeln, Mulden, Tröge u. a. Das 
Erlenholz ist rötlich, weich und im Wasser haltbar. Es wird, da es 
sich gut beizen läßt, viel vom Tischler gebraucht. Ferner macht man Brun- 
nenrohre, Pantoffeln, Mulden und anderes aus Erlenholz, fluch das holz 
unserer Obstbäume, das holz des Kpfel-, Birn- und Kirschbaumes, 
weniger das des Pflaumenbaumes, ist als Nutzholz sehr geschätzt. 
Kiefernholz kann nur als Bau- und Brennholz gebraucht werden. Kuch 
das Tannenholz ist mehr Bau- als Nutzholz für Handwerker. Aus 
Lärchenholz macht man wohl Röhren zu Wasserleitungen. 
d) Beim Tischler. Wir gehen zu Tischler Krause und sehen uns seine 
Werksta11 an. Der Meister steht an der Hobelbank. Beschreibe sie! 
(Dicker holztisch mit kräftigen Beinen, Löcher, Falzen, Kurbel zum Drehen 
Marquardt, Heimatkunde u. Arbeitsschule 9
	        
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