III. Die nähere Umgebung
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sie und die Arbeit der Leute! 5luf einer Tenne stehen eine Reinigungs-
Maschine (beschreiben!) und eine Häckselmaschine (Kussehen?) und
vor derselben ein Göpelwerk (Zweck?). Der Gutsherr rechnet auf 500
Zentner Roggen, 800 Zentner Weizen, 1000 Zentner Hafer und 400 Zent-
ner Gerste.
Oer Gutsherr führt uns in den Schweinestall, hier sind zahlreiche
kleine verschlage eingerichtet, in denen die Tiere liegen. Die beiden fettesten
sollen bald für das Gesinde geschlachtet, zehn mittelgroße Tiere zum Fett-
machen verkauft werden (jedes für 60 bis 80 Ulk.). Da liegen zwei Mutter-
schweine mit ihren Ferkeln, und dort im Hintergrund sind 15 einjährige
Tiere - sie springen mit den Vorderfüßen in den Trog und sehen neugierig
nach den Fremden.
Der Pferdestall ist viel großer als beim Lauer Iandrey: lange
Krippen und Kausen sind vorhanden - aber vier Gespann Pferde pflügen
und zwei Gespann sind bei der Kartoffelernte tätig' hier stehen nur
zwei Kutschpferde und zwei Reitpferde (eins für den Herrn, eins für den
Inspektor), dazu die Jährlinge, die mutig stampfen und mit den
Ketten klirren. Die Kutschpferde kosten je 700 Ulk., die Reitpferde 1000 Mk.
Im WagenschUppen (Remise) steht zunächst — durch ein Plantuch
vor Staub geschützt — die Kutsche, ein prächtiger Wagen in blank
lackierter schwarzer Farbe, der 450 Mk. gekostet hat. Daneben sehen wir
einen gelb gestrichenen leichten Federwagen (zeige die Sprungfedern!),
mit welchem die Familie des Gutsherrn zur Stadt oder ins Feld fährt.
Außerdem sind hier noch Arbeits- und Erntewagen, auch die S chlit-
ten für den Winter untergebracht.
Wir treten in den Schafstall. Unser Führer erzählt uns, daß seine
200 Schafe hier Platz haben,' er zeigt uns die niedrigen Krippen und
Raufen für die Schafe und in der Ecke die kleine Stube. Dort steht das1
Bett des Hirten, und dicht neben dem verschlag befindet sich eine kleine
Hütte für den Schäferhund.
Den vi eh st all zeigt uns der Gutsherr mit Stolz- denn die Vieh-
Wirtschaft bringt ihm am meisten ein. Da Stallfütterung eingeführt
ist, sehen wir die breiten, schwarz und weiß gezeichneten Milchkühe in
langen Reihen nebeneinander stehen. Eben sind die Mädchen des Schwei-
zers mit dem Melken beschäftigt. Wie machen sie das? Jedes Mädchen
trägt einen Schemel und einen Milcheimer,' es setzt den Schemel dicht neben
die Kuh, nimmt darauf Platz, hält den Timer mit den Knien fest und
drückt mit den Händen die Milch aus den „Strichen" des Euters heraus-
schäumend rauscht die fette Milch in den Timer. Die Milcheimer werden
in die großen Blechkannen entleert und von Milchjungen in die Meierei
gefahren. Der Gutsherr erzählt uns: dort stehen 30 Kühe, jede gibt täg-
lich 15l Milch, und die Meierei zahlt für Ii Milch jetzt 15 pfg. Berechne
den Tagespreis! Das Jungvieh (1 bis 2 Jahre) ist draußen auf der