Full text: Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt

Das Flachland. 119 
verwaltet und erhielt daher seinen Namen, während das Osterland (d. h. 
Ostmark) nach seiner Lage zu Thüringen benannt wurde. Das Osterland 
umfaßt hauptsächlich das Gebiet der früheren Bistümer Naumburg-Zeitz. 
c) Der Petersberg. 
In dem nördlichen Teile des Gebiets stnden sich mehrere Einzel- 
berge, die plötzlich aus der welligen Ebene aufsteigen. Der bedeutendste 
Einzelberg ist der Petersberg bei Halle. Er steigt etwa 250 m hoch 
und besteht aus festem Gestein (Porphyr), das in Steinbrüchen gewonnen 
wird. Fast bis zum Gipfel deckt den Felsen Erdreich, das der Pflug des 
Landmannes bebaut, oder das mit prächtigem Eichenwalde bestanden ist. 
Auf der Höhe des Berges liegen die Ruinen eines Klosters. Der König 
Friedrich Wilhelm IV. ließ daneben eine schöne Kirche errichten. Von 
dem Berge hat man einen großen Fernblick. Man sieht etwa 40 Städte. 
Als unsere Vorfahren noch Heiden waren, sollen sie auf dem Berge ihren 
Götzen geopfert haben. Etwa 2 Stunden südöstlich 0om Petersberg liegt 
der Landsberg. Als letzter Rest einer alten Burg trägt er eine Kapelle, 
die aus 2 übereinanderliegenden Kirchenräumen (Doppelkapelle) besteht. 
Wetterregel: Wenn der Pastor auf dem Petersberge raucht, dann regnet 
es bald. 
2. Das Flachland. 
Der nördliche Teil des Gebiets ist eine Ebene. Nur hier uud da 
sind winzige Erhebuugen vorhanden. Die Ackerkrume ist sehr verschieden 
Im allgemeinen wird sie von W. nach O. geringer, der Sand tritt mehr 
und mehr zutage. Während man zwischen Saale und Mulde frucht- 
baren Acker- und Wiesenboden sieht, trifft man zwischen Mulde und Elbe 
meist dürftige Acker, viel Kiefernwald, Heidekraut und Brachfelder. Links 
von der Mulde gedeihen Weizen, Zuckerrüben und Raps, rechts sind 
Roggen und Kartoffeln die Hauptfrüchte. 
Dübener Heide. 
1. Wo liegt die Dübener Heide. 
Wir bezeichnen mit diesem Namen ein viereckiges Stück Land, das 
von der Elbe im O. und der Mulde im W. eingeschlossen wird. Im N. 
reicht die Dübener Heide bis zu den kleinen Städtchen Gräfenhainichen 
uud Kemberg, im S. bis Düben an der Mulde; im O. erstreckt sie sich 
über Schmiedeberg hinaus fast bis zur Elbe. Wir berühren sie im NV 
wenn wir mit der Eisenbahn von Wittenberg über Gräfenhainichen 
und Bitterseld nach Halle fahren, im £)., wenn wir von Wittenberg 
an dem linken Elbufer eutlang nach Torgau reisen. Die Dübener Heide 
ist 20 km lang und ebenso breit. Wieviel Stunden würdest du gebrauchen, 
um die Heide von Düben nach Kemberg zu durchwandern?
	        
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