fullscreen: Fünf Bücher deutscher Lieder und Gedichte

Lehrgesang. (Drollinger. Haller.) 
Verübter Tugend Lustgefühle 
Begleiten euch in Ewigkeit. 
O Geist, der Geister erste Quelle! 
O Wesen unumschränkter Macht! 
Schick einen Strahl von deiner Helle 
In finstrer Geister trübe Nacht! 
Erleucht' ein Volk von dir gebauet, 
Dem noch vor seiner Größe grauet, 
Das der Zernichtung Scheusal ehrt; 
Und gieb, daß frei von seiner Bürde 
Mein froher Geist in neuer Würde 
Zu deiner Gottheit wiederkehrt. 
Drollinger. 
Die Schweiz. 
(Fragment aus dem Gedichte: die Alpen.) 
Hat nun die müde Welt sich in den Frost begraben, 
Der Berge Thäler Eis, die Spitzen Schnee bedeckt, 
Ruht das erschöpfte Feld nun aus für neue Gaben, 
Weil ein krystallner Damm der Flüsse Lauf. verstect: 
Dann zieht sich auch der Hirt in die beschneiten Hütten, 
Wo fetter Fichten Dampf die dürren Balken schwärzt. 
Hier zahlt die süße Ruh' die Müh', die er erlitten, 
Der sorgenlose Tag wird freudig durchgescherzt, 
Und wenn die Nachbarn sich zu seinem Herde setzen, 
So weiß ihr klug Gespräch auch Weise zu ergötzen. 
Der eine lehrt die Kunst, was uns die Wolken tragen, 
Im Spiegel der Natur vernünftig vorzusehn, 
Er kann der Winde Strich, den Lauf der Wetter sagen, 
Und sieht in heller Luft den Sturm von weitem wehn; 
Er kennt die Kraft des Monds, die Wirkung seiner Farben, 
Er weiß, was am Gebürg ein früher Nebel will; 
Er zühlt im Märzen schon der fernen Ernte Garben, 
Und halt, wenn Alles mäht, bei nahem Regen still; 
Er ist des Dorfes Rath, sein Ausspruch macht sie sicher, 
Und die Erfahrenheit dient ihm für tausend Bücher. 
6.
	        
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