Die Höhen. '21
wir längere Zeit stehen und betrachten die vielen Waffen nnd Rüstungen, die
uns davon erzählen, iu welcher Weise der Krieg früher geführt wurde.
Das größte Zimmer ist der Saal. Von seinem Balkon aus gehen wir
aus breiten Treppen hinunter in den Park. Vor uns liegt der schloß-
teich. Stolze Schwäne schwimmen aus seiner Oberfläche; Springbrunnen
plätschern; kleine Boote schaukeln auf der Wasserfläche hin und her.
Tiefe Stille herrscht rings umher; nur aus der Ferne oernehmen wir das
Rauschen der hundertjährigen Buchen und Eichen der Brandtsheide.
Nach einer Photographie von H. Zernsdorf, Belzig.
Schloß Wiesenburg.
Wir verlassen das Schloß nnd besteigen den 200 rn hohen Hagel-
berg mit seinen prächtigen Waldungen. Wir sehen, wie dort im S.O.
über die Oberfläche des Flämings die breite, mit Pappeln bepflanzte
Heerstraße zieht, die schließlich nach Wittenberg führt. Im N. erblicken
wir die hohen Türme der alten Bischofsstadt Brandenburg. Doch,
was soll das Denkinal hier, aus Sandstein gemeißelt, bedeuten? Ein
Heldenweib steht vor uns, das zürnend in die Ferne schaut und sich mit
einem großen Schilde schützt. Es ist eine Borussia. Zwei Festungs-
geschütze, die 1870 in Frankreich erbeutet wurden, stehen in der Nähe.
Wir lesen die Inschrift: „Der heldenmütigen Landwehr, welche am
27. August 1813 von Vaterlandsliebe begeistert hier einen glänzenden
Sieg erfocht". Nachdem unsere tapferen Väter das französische Heer be-