Erster Abschnitt. Die franz. Revolution, Napoleon I. und die Freiheitskriege.
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er sich dem Jakobinertum an. Mit der Einnahme von Toulon
(§ 39) beginnt seine geschichtliche Laufbahn. Nach dem Sturze
Robespierres wurde er entlassen und kam in grofse Schwierig¬
keiten, verpflichtete sich jedoch bald darauf die Regierung und
erhielt 1796 das Kommando in Italien, das die Wiege seines
Ruhmes werden sollte.
Yor seiner Abreise heiratete er Josef ine, die Witwe des
von Robespierre hingerichteten Generals Beauharnais, eine auf
Martinique geborene Kreolin; aus ihrer ersten Ehe hatte sie zwei
Kinder, Eugen und Hortense.
d) Sofort führte Bonaparte das Heer von Sieg zu Sieg, zwang
Sardinien zum Frieden und zur Abtretung von Savoyen und Nizza,
stürmte die Addabrücke bei Lodi und zog in Mailand ein.
Weitere Siege~ führten den Fall von Mantua herbei und mach¬
ten Bonaparte zum Herrn von Oberitalien. Nun drang er in
die Alpen ein; erschreckt schlofs Österreich den Yorfrieden zu
Leoben (an der Mur in Steiermark). Darauf bereitete Bonaparte
der Republik Yenedig, dem ältesten Staate Europas (II §31),
ein Ende und machte aus dem Herzogtum Mailand und ändern
Gebieten die Cisalpinische und aus Genua die Ligurische
Republik. In dem Schlufsfrieden von Campo Formio (im Yene-
tianischen) 1797 trat Österreich an Frankreich Belgien ab und
erkannte die Cisalpinische Republik an; zur Entschädigung' erhielt
es Yenetien, Istrien und Dalmatien. Grofse Geldsummen und
zahllose Kunstschätze hatte Bonaparte inzwischen nach Paris
geschickt.
e) Im nächsten Jahre (1798) folgte die Umwandlung des
Kirchenstaates in die Römische und der Schweiz in die Helve¬
tische Republik. Alle genannten Republiken waren von Frank¬
reich abhängig. Papst Pius YI. wurde gefangen nach Frankreich
geschleppt, wo er starb.
2. Bonapartes Zug nach Ägypten 1798—1799. j
Um England, dessen Macht auf seinem indischen Besitz
beruhte, zu Grunde zu pichten, beschlofs Bonaparte 1798 die
Eroberung Ägyptens. Auf der Überfahrt dorthin besetzte er
Malta und fand die Johanniter (II § 83) mit Ruhegehalten ab.