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sich der ungezogene Bursche nicht mehr herausbringen, mögen die 
Schwalben noch so ängstlich schreien. 
Schwalbe: Hörst du nicht, Sperling, was machst du da drin? 
Sperling: Ich such' mir ein Haus nach meinem Sinn. 
Sch.: Ach Sperling, das Nestchen ist ja mein. 
Sp.: Doch künstig soll es für mich eben sein. 
Sch.: O, Sperling, du Dieb, du böser Wicht, 
Und fürchtest du dich vor der Strafe nicht? usw. (W.Hey.) 
Ist das Nest mit Erde fertig gebaut, so trägt die Schwalbe 
Haare, Wolle und Federn^hinein. Nun ist das Nest fertig. Was 
lut nun die Schwalbe? Sie legt schneeweiße Eier hinein. Was 
macht sie weiter? — Wer schlüpft aus den Eierchen heraus? - 
Nun ist's lebendig im Schwalbenneste. Was. haben die Alten jetzt 
zu tun? — Es sieht allerliebst aus, wenn die jungen Schwalben 
soweit herangewachsen sind, daß sie ihre Köpfchen mit den gelben 
Schnäbelchen zum Neste herausstrecken und dann alle zusammen ihre 
Mäuler weit aufsperren, wenn eine der Alten mit einer Fliege im 
Schnabel dahergeflogen kommt. Wer hat sich einmal angesehen, wie 
die Alten ihre Jungen füttern? Erzähle! Die Alten halten sich am 
Neste fest und stecken den Jungen die Fliegen in den Hals. Wenn 
das die Kinder sehen, dann springen sie wohl geschwind zur Mutter 
und jubeln: Mutter! Mutter! unsere Schwalben, 
Sieh doch selber, Mutter, sieh! 
Junge haben sie bekommen, 
Und die Alten füttern sie usw. (Chamisso.) 
So sorgen die alten Schwalben in rechter Liebe für ihre Jungen, 
gerade wie euer Vater und eure Mutter für euch. 
Die jungen Schwalben sind anfangs nackt. Weshalb nenne ich 
sie so? — Was wächst ihnen aber bald? Was lernen sie dann? .— 
Wo bleiben sie nun nicht mehr? — Was tun sie vielmehr? — .Sie 
können aber noch nicht so lange fliegen wie die Alten. Was müssen 
sie oft tun? Ausruhen. Sie setzen sich dann aufs nächste Dach und 
lassen sich von der Sonne bescheinen. Sie können auch noch keine 
Fliegen fangen. Was müssen die Alten deshalb noch tun? — Nach 
und nach bringen sie weniger Futter, die Jungen müssen sich Mühe 
geben, selbst Fliegen und Mücken zu fangen. 
VI. Nahrung. Die Schwalbe ist fast den ganzen Tag auf der 
Jagd. Auf welche Tiere macht sie Jagd? Fliegen, Mücken, kleine 
Käfer. Sieht sie eine Fliege oder eine Mücke in der Luft, dann 
reißt sie mitten im Fluge den Schnabel weit auf — und das ,arme 
Tierchen ist verschwunden. Die Schwalbe sucht sich ihre Nahrung 
also nicht von der Erde auf. Wie fängt sie dieselbe? Sprecht: Die 
Schwalbe fängt im Fluge Fliegen. Mücken und Käfer. Vor dem 
Regen tanzen die Mücken dicht über dem Wasser. Wo sind dann 
auch die schwalben? —- Ist das Wetter still und schön, dann steigen 
die Mücken in die Höhe. Was tun die Schwalben? — Warum? 
— Darum summen die Mücken:
	        
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