Full text: Das Deutsche Reich (Teil 1)

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frauenmilch) und Bingen (Scharlachberger) produzieren die 
besten Weißweine. 
c) Rliein-, Nahe- und Ahrtal. Im Rheintal werden an 
verschiedenen Orten gute Qualitäten gezogen, besonders in 
Oberwesel und Bacharach, doch ist in dem engen Tal wenig 
Raum für den Anbau der Rebe. Die Weine des Nahetales 
kommen zwar an Güte weder den Rheingau-, noch den Mosel¬ 
weinen gleich, finden aber immerhin guten Absatz. In dem 
Ahrtal gedeiht trefflicher Rotwein; die besten Marken sind die 
von Walporzheim, Altenahr und Ahrweiler. 
d) Moseltal. Berühmt sind die Weine des Moseltals, be¬ 
sonders diejenigen der Mittelmosel zwischen Trier und Kochern. 
Die bekanntesten Marken sind Piesporter, Brauneberger, Bern¬ 
kasteler Doktor, Zeltinger, Trarbacher und Trabener. 
e) Die Rheinpfalz liefert die ihres milden Geschmackes 
wegen geschätzten Pfälzerweine. Die besten Sorten erzeugen 
Forst, Deidesheim, Ruppertsberg, Wachenheim und Dürkheim. 
f) Elsaß-Lothringen übertrifft bezüglich der Produktions¬ 
menge alle bisher genannten Weinbau gebiete. Elsaß liefert 
mehr Weiß-, Lothringen vorzugsweise Rotweine; doch sind 
auch die unterelsässischen Rotweine behebt. 
g) Maintal. Die Weine des Maintals und einiger Seiten¬ 
täler (Tauber- und Saaletal) sind unter dem Namen Franken¬ 
wein bekannt. Sie werden ihres kräftigen Geschmackes und 
vorzüglichen Aromas wegen sehr geschätzt. Als die vorzüg¬ 
lichsten Marken gelten die Würzburger Stein- und Leistenweine. 
h) Neckarland. Am mittleren und unteren Neckar ge¬ 
deihen stellenweise recht gute Weine, doch ist der Export gering, 
da der gewonnene Wein größtenteils in Württemberg selbst 
verbraucht wird. Groß ist der Konsum an Most. 
i) Baden baut an den Abhängen des Schwarzwaldes, am 
Bodensee (»Seeweine«) und an den Abhängen des Odenwaldes 
Weine von verschiedener Güte. Als gute Qualitätsweine gelten 
Markgräfler und Affentaler. Die »Seeweine« sind ähnlich wie 
die Grünberger Weine in Schlesien ihres herben Geschmackes 
wegen dem Spotte verfallen. 
B. Forstwirtschaft. 
1. Allgemeines. 
Die deutsche Forstwirtschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten 
zu hoher Blüte entwickelt. An Stelle des früher betriebenen Raubbaues,
	        
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