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Das Altertum.
I- Das Altertuui.
Bte Urgeschichte der Menschheit.
8) Von den Uranfängen des menschlichen Geschlechtes erzählt
uns das ehrwürdigste und heiligste Buch, die Bibel. Ohne sie
wüßten wir gar nicht, wo die Geschichte beginnen würde, uud
alle unsere Forschungen verlören sich in Fabeln und Märchen.
Die Bibel allein gibt uus nicht nur wahrscheinliche, sondern
sichere und bestimmte Aufschlüsse. Wir erhalten aus ihr Nach¬
richten, wie sie Gottes würdig und den Menschen angemessen sind.
Wissenschaft nnd Vernunft vereinigen sich mit dem Glauben,
die Wahrheit der biblischen Geschichte anzuerkennen.
9) Im Anfange erschuf Gott Himmel und Erde durch das
Wort seiner Allmacht aus Nichts. Das durch die Kraft Gottes
und seinen freien Willen Geschaffene wurde nun in sechs Zeit¬
abschnitten, welche die Heilige Schrift Tage nennt, geordnet und
vollendet. Am sechsten Tage schuf Gott den Menschen nach seinem
Ebenbilde, wies ihm das herrliche Paradies zum Aufenthalte an
und setzte ihn zum Herrn über die ganze Erde. Auch führte Gott
dem Adam ein dem eigenen Wesen entsprechendes Gebilde, die
Eva, zu, auf daß sich das menschliche Geschlecht mehre.und die
Erde bevölkere. Gott erzog die ersten Menschen selbst und ging
mit ihnen um, wie eiu Vater mit seinen Kindern. Wie die ganze
Schöpfung, so war auch der Mensch gut, ja heilig, aber nur aus
Gnade. Was Gottes Gnade ihm geschenkt, sollte der Mensch in
freiem Willen sich zu eigen machen. Deshalb wurde ihm ein
Gebot gegeben. Die Nichtbeachtung des Gebotes zog dem Men¬
schen den Verlust der übernatürlichen Gaben zu. Die na¬
türlichen Gaben, die das Wesen des Menschen bilden, blieben
ihm, wenn auch geschwächt. Zum Verluste der göttlichen Gnade
nnd der sittlichen Verschlimmerung gesellte sich die Vertreibung
aus dem Paradiese und nach einem mühevollen Leben die Auf¬
lösung durch den Tod.
10) Wie sehr das Menschenwesen durch die Süude im inner¬
ste» Keime verletzt war, zeigt uns schon das erste Blatt der Ge-