Object: Lehrbuch der allgemeinen Geographie

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der Himmelskugel das Nadir oder der Fußpunkt. Zeuith und Nadir sind 
die Punkte, welche vom Horizont am weitesten entfernt liegen; sie wechseln 
mit dem Standpunkt des Beobachters. 
2) Der Himmelsäquator ist derjenige größte Kreis, welcher genau 
iu der Mitte des nördlichen und südlichen Endes der Weltachse die Himmels- 
kugel in eine nördliche und südliche Hälfte theilt. Die beiden Endpunkte 
der Weltachse scheinen keinen Theil an der Bewegung des Himmelsgewölbes 
zu nehmen, sondern unbeweglich zu bleiben. Diese Punkte nennt man die 
Weltpole; die beide Pole verbindende Linie ist die Weltachse, um welche die 
scheinbare Umdrehung des Himmelsgewölbes erfolgt. Den Nordpol des 
Himmels findet man nach der Alignementsmethode also: Wenn man das 
durch 7 helle Sterne leicht kenntliche Sternbild des großen Bären, welches 
für uns nie untergeht (Circumpolargeftirn), ins Auge faßt und von den 
beiden letzten Sternen des unregelmäßigen Vierecks eine Linie zieht und die- 
selbe fünf mal so weit verlängert, als die Entfernung der beiden Sterne 
von einander beträgt, so gelangt man zu dem Endpunkt einer ähnlichen 
Gruppe, des kleinen Bären. Dieser äußere Stern des kleinen Bären ist 
der nördliche Polarstern. Er beschreibt den allerkleinsten Kreis am 
Himmelsgewölbe. Parallel mit dem Himmelsäquator laufen die Wende- 
und Polar- und alle übrigen Breitenkreise. Diese alle werden wiederum 
von den Meridianen senkrecht durchschnitten; darunter versteht man die- 
jenigen größten Kreise, welche durch die Pole, Zenith und Nadir, gehen 
und die Himmelskugel in eine östliche und westliche Hälfte theilen. Mittags 
12 Uhr steht die Sonne im Meridian des Beobachters, d. h. sie hat für 
den Tag den höchsten Stand erreicht oder sie kulminirt. 
3) Die Ekliptik tst derjenige größte Kreis an der hohlen Himmels- 
kugel, welcher durch die beiden Wendekreise begrenzt wird, den Himmels- 
äquator in einem Winkel von 23V20 durchschneidet und die scheinbare jähr- 
liche Bahn der Sonne oder die wirkliche Erdbahn darstellt. Ihren Namen 
hat sie daher erhalten, weil nur dann eine Sonnen- oder Mondsinsterniß 
stattfinden kann, wenn der Mond sie durchschneidet oder unweit eines 
Durchschnittspunkts (Knoten) steht. Die Punkte der Ekliptik, welche den 
Aequator treffen, nennt man die Aequinoetialpunkte, die, welche die 
Wendekreise berühren, die Solstitialpuukte. Welche Punkte und Linien 
sind an der Himmelskugel zu merken, und was bedeuten sie? (Zeichnung.) 
Welche Linien hat man von der Himmelskugel auf die Erde übertragen ^ 
Wie bringt man die zwei Horizonte auf der Zeichnung an? 
Z 125. 
Die Fixsterne, Planeten, Kometen und Sternschnuppen. 
1) Die Fixsterne glänzen stärker und schwächer in sehr verschiede- 
nem Lichte, und je nach ihrer Lichtstärke theilt man sie in Sterne von 
erster, zweiter, dritter bis zu sechzehnter und zwanzigster Größe. Bis zu 
sechster Größe sind sie dem unbewaffneten Auge sichtbar. In guten Fern- 
röhren erscheinen alle Fixsterne als ganz unheilbare Punkte ohne merk¬ 
lichen Durchmesser. Sie sind nicht gleichmäßig an der Oberfläche des 
Himmels vertheilt, hier scheinen sie dichter, dort dünner ausgestreut zu sein. 
Besonders dicht gedrängt erscheinen sie in der Milchstraße, welche sich 
durch das gauze Himmelsgewölbe hindurchzieht, in den Nebelflecken ein- 
zelner Sternbilder und in den Nebelhaufen.
	        
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