Full text: Donaugebiet und Rheinpfalz (Teil 2)

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Kloster-Heilsbronn. — BLünchen heißt soviel, als „den Mönchen 
gehörig!" Ihr habt jedenfalls recht, wenn Ihr meint, München ist 
zu allererst eine Ansiedlnng von Mönchen gewesen. 
Znsamm ensassnng: Das Münchener Kindl. Im Mün- 
chener Stadtwappen sehen wir ein Kind, als Mönch angezogen. 
Der Name München bedeutet: den Mönchen gehörig. München 
war in frühester Zeit jedenfalls eine Ansiedlnng von Mönchen. 
c. Ein kühner Streich. 
Nun follt Ihr hören,' wie ein B a y e r n h e r z o g dem Ort 
München zu größerer Bedeutung verhalf. 
Etwa 11/2 Stunden unterhalb München (also in welcher Himmels¬ 
gegend von München ans gelegen?) bei dem Orte Föh ring überschritt 
eine Straße die Isar. Was mußte au dieser Stelle vorhanden sein? 
Eine Brücke. — Die Brücke gehörte dem Bischof von Freifing. 
(Sucht den Namen Freising auf der Karte!) — Wer wird sür die Er- 
Haltung der Brücke gesorgt haben? — Hat der Bischof von Freising die 
Brücke wohl umsonst benützen lassen? Er wird Geld dasür verlangt 
haben — Brückengeld, Brückenzoll. — Damit dieser Brückenzoll auch 
wirklich bezahlt und die Brücke nicht mutwillig beschädigt würde, ließ 
der Bischof in Föhring ein Schloß bauen, dessen Besatzung gnte 
Wache halten sollte. Aber nicht nur das Schloß, auch andere Gebände 
entstanden. — Die Wagen, die über die Brücke fuhren, waren meist 
schwer beladen. Ihr wollt wissen, womit? Mit Salz. Und was 
möchtet Ihr nun gerne erfahren? Woher das Salz kam. — Im süd¬ 
östlichen Winkel unseres Vaterlandes, im Gebirge, da gibt es Salz in 
Menge. (Sucht dieses Gebirge auf der Karte!) Wir werden uns später 
in einem Salzbergwerk umsehen. — Viel Salz ist in Föhring aus- 
geladen und von anderen Fuhrwerken später wieder fortgeschafft wor- 
den. Wo wird man es aufgehoben haben? Ju Salzhäusern, Salz- 
Magazinen. — Wer wird auch diese erbaut haben? — Sogar Münzen 
ließ der Bischof prägen. (Erinnerung au die Schwabacher „Münz"). 
Znfammenfaffuug: Die Brücke bei Föhriug gehörte dem Bifchof 
vou Freising. Sie wurde besonders von Salzfuhrwerken benützt. 
Es mußte Brückenzoll bezahlt werden. Zur Sicherheit ließ der 
Bifchof eiu festes Schloß bauen. Auch eiu Salzhans und eiue 
Münzstätte errichtete er. — 
Jetzt werde ich Euch erzählen, wie der Bischof feine Brücke 
verloren hat. 
Düster und stürmisch war die Nacht. Da zog der Bayernherzog 
Heinrich der Löwe mit einer stattlichen Reiterschar hinaus nach 
Föhring. Unerwartet kam der Schloßbesatzung eiu so heftiger Angriff. 
Zerstört wurden Schloß, Zoll- und Münzstätte, abgebrochen die Brücke. 
L
	        
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