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Aus der Länderkunde der Erdteile.
Mittelgebirge. Insonderheit ist der St, Gotthard als wichtiges Quell-
gebiet zu nennen (Rhone, Rhein). Der großen Nordabdachung gehören
die deutschen Ströme an. Zur Nordsee fließen Rhein, Weser und
Elbe, zur Ostsee Oder und Weichsel. Die Donau folgt der Ost-
abdachuug und führt ihre Wassermassen dem Schwarzen Meer zu. Der West-
abdachung gehören die meisten französischen Ströme an, so die Seine
(ßähu'), Loire (todr) und die Rhone, Diese ist der wichtigste Strom
des Mittelmeergebiets und der reißendste unter den europäischen Hauptflüssen. —
Entsprechend der Bodengestaltung Mitteleuropas, haben die meisten der Flüsse
ein stärkeres Gefälle, als die osteuropäischen Tieflandströme. Doch find anch
sie zur Schiffahrt geeignet und vielfach durch Kanäle mit einander der-
bnnden. — Das Alpengebiet ist reich an Seen. Nenne Beispiele!
Erklärungen. Bei größeren Flüssen unterscheidet man einen Ober-
lauf, einen Mittellauf und einen Unterlauf. Genau genommen, soll der
Oberlauf der Flüffe sich im Hochgebirge oder Hochlande, der Mittellauf im
Berglande, der Unterlauf im Tieflande entwickeln. Doch zeigen nur wenige
Flüffe diesen regelmäßigen Lauf. Manche Flüsse sind reine Tieflandsströme
(Weichsel, Oder); andere zeigen nur die Merkmale des Mittel- und Unter-
lanfs (Elbe, Weser). Alle drei Stufen zeigt in trefflicher Weise der Rhein.
Bei jedem Flusse spricht man indes von einem obern, mittleren nnd
untern Lauf. — Kanäle werden von Menschenhand angelegt. Es sind
künstliche Wasserstraßen, die benachbarte Flüsse (oder anch Meere) miteinander
verbinden. — Seen im Gebirge nennt man Gebirgsseen. Sie find in der
Regel tiefer, als die im Flachlande gelegenen Tieflandseen.
c) Die Glieder des Erdteils sind vorwiegend gebirgig mit
größeren oder kleineren selbständigen Gebirgssystemen.
Im nordwestlichen Europa sind die skandinavischen, eng-
lischen und schottischen Gebirge zu nennen. Der bedeutendste Fluß in
diesem Teil Europas ist die Themse. — Auf der Insel Island gibt
es zahlreiche feuerspeiende Berge oder Vulkane.
Im südlichen Europa erhebt sich zwischen Spanien und Frankreich
das Hochgebirge der Pyrenäen, dem die Garonne entströmt. Die Hoch-
flächen Spaniens werden von drei Hochlandsflüffen, Dnero, Tajo
und Gnadiäna durchfurcht. Ebro uud Guadalquivir durchfließen
dagegen kleine Tiefländer. — Italien hat im N. bie Lombardische Tief¬
ebene um den Po, auf der eigentlichen Halbinsel den Apennin und die
Tiber, im 8. den Vesuv bei Neapel und den Ätna auf Sizilien. —
Unter den Gebirgen der Balkanhalbinsel sind der Balkan und der sagen-
reiche Olymp zu ueuueu.
Vulkane sind Berge, aus denen oben aus einem Schlünde, Krater
genannt, mit ungeheurer Kraft Dampf uud vulkanische Asche himmelhoch
geblasen wird. Dabei ist ein Getöse, vielmals stärker, als wenn die Loko-
motive überschüssigen Damps entläßt. Erdbeben begleiten den Ausbruch.
Zuletzt tritt aus dem Berg eine flüssige, rotglühende Steinmasfe, Lava
genannt.
6. Das Klima. Zu welchen Zonen gehört Europa? Es bestehen
zwischen den einzelnen Teilen hinsichtlich des Klimas beträchtliche Unterschiede.
Im allgemeinen zeigt sich eine Zunahme der Jahreswärme in der Richtuug